Telefon liegt auf einem Tisch
ORF/Konrad Weixelbraun
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Chronik

Telefon-Betrugsserie geht weiter

Die Betrugsserie per Telefon oder Internet geht weiter. Trotz vieler Warnung von Polizei und Medien gelingt es Betrügern immer wieder, mit dem Tochter-Sohn- oder dem Polizeitrick für solche Verunsicherung zu sorgen, dass Angehörige tausende Euro überweisen.

Der Trick ist immer derselbe: Ein falscher Polizist ruft an und gibt vor, ein Sohn oder eine Tochter des Angerufenen soll einen Unfall gehabt haben und brauche dringend Geld. Oder es geht um einen möglichen geplanten Einbruch und die „Polizei“ bietet an, Wertsachen zu verwahren. Dabei sind die Täter sehr überzeugend. Auch die Frau des Pensionisten Heinrich Hagg aus dem Bezirk Klagenfurt-Land wurde von einem angeblichen Polizisten angerufen.

Telefon Betrugsserie

Zuerst Betrug nicht erkannt

Der 84-jährige ging zur Polizei: „Er hatte einen deutschen Akzent, hat sich als Kriminalbeamter vorgestellt. Er fragte, ob wir aussagen würden, wenn wir in unserer Anlage irgendetwas gesehen haben, dort sollen kriminelle Banden unterwegs sein. Er wollte wissen, ob wir Geld in der Wohnung haben. Meine Frau ist krank und hat das nicht gleich überrissen. Sie hat gesagt, sie hätte ein Sparbuch und den üblichen Schmuck, wir hätten auch keinen Safe. Da hat er insistiert, sie möge mit ihm aus Sicherheitsgründen auf die Bank gehen, weil meine Frau gesagt hat, ohne Unterschrift würde die Bank kein Geld auszahlen.“

Heinrich Hagg
ORF
Heinrich Hagg

„Möchte die Leute vorher warnen“

Seine Frau habe dann aber erkannt, dass da irgendetwas nicht stimme und habe ihm gesagt, sie sei krank und behindert und könne das nicht machen. Der Anrufer habe aber darauf bestanden und ihr gesagt, sie sollte sich zusammenreißen, das Geld müsse ihr doch wichtig sein. „Meine Frau hat dann aufgelegt“. Es sei unangenehm gewesen, so Heinrich Hagg, denn die Betrüger wissen jetzt die Adresse und dass etwas zu holen sei. Die Angst bleibe, dass sie doch vorbeikommen. „Sie drücken sich so gut aus, da fällt man beim ersten Mal drauf rein. Ich möchte, dass die Leute gleich vorher gewarnt werden.“

Experte zu Betrugsserie

Wolfgang Juri von der Kriminalprävention gibt Tipps, was gegen Telefon- und Internetbetrüger getan werden kann.

Spuren verlieren sich

Fälle wie dieser werden, vor allem dann, wenn die Opfer wirklich Geld an fremde Konten überweisen, im Landeskriminalamt behandelt. Oft verliert sich aber die Spur im Netz, da viele dieser Telefonnummern nur für diesen einen Anruf im Internet gekauft werden. IT-Experte Christian Baumgartner vom Landeskriminalamt rät, immer nachzudenken, ob es sich bei einer erhaltenen Nachricht wirklich um Sohn oder Tochter handeln könnte. „Nur nicht gleich akzeptieren, sondern hinterfragen.“ Jeder ist vernetzt, viele Käufer und Verkäufe passieren über Plattformen, daher sei das Vertrauen auch größer geworden.