Krampfadern-Operation
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Gesundheit

700 OPs im Venenkompetenzzentrum

Krampfadern sind eine Volkskrankheit. Das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt wurde kürzlich von einer deutschen Gesellschaft, die Venenoperationen bewertet, als zweites Krankenhaus in Österreich als Venenkompetenzzentrum zertifiziert. Pro Jahr werden etwa 700 Venenoperationen durchgeführt.

Es ist eine minimalinvasive Methode, die bei den Patientinnen und Patienten angewandt wird und auf Wärme basiert: Die Radiofrequenz-Obliteration, kurz RFO genannt. Hier wird eine schmale Sonde in die kranke Stammvene eingeführt und in die Leiste vorgeschoben. Durch Hitze schrumpft bzw. zieht sich die Vene zusammen und verschließt sich. Es ist nur eine von vielen weiteren Methoden, die am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt angewendet werden.

„Vor der Operation machen wir in unserer Venenambulanz, neben klinischer Untersuchung und Ultraschall, auch eine Plethysmografie. Das ist eine Untersuchung mit Druckmanschetten, wo wir genau einschätzen, wie viel Blut in oberflächlichen und tiefen venösen Systemen verweilt“, so der Leitende Oberarzt in der Chirurgie Jurij Gorjanc. Eine Operation werde erst indiziert, wenn man sehe, dass mit dem tiefen venösen System alles in Ordnung ist.

Venenkompetenzzentrum im Elisabethinen Krankenhaus

Frauen häufiger betroffen

Nahezu jede dritte Frau hat Probleme mit den Venen, Männer sind weniger häufig betroffen. Häufig wird eine Venenschwäche vererbt, aber es handle sich auch um ein gesellschaftliches Problem, denn sitzende und stehende Berufe begünstigen Krampfadern. „Viele Patienten kommen, weil sie Krampfadern in verschiedenen Ausprägungen haben und das als störend empfinden. Dann kann es sein, dass sie bereits Symptome haben, also dass die Beine anschwellen oder sie ziehende, brennende und krampfende Schmerzen haben, die vorwiegend in Ruhe auftreten“, sagte die erste Oberärztin in der Chirurgie Christiane Dreschl. Zusätzlich können auch bereits Hautveränderungen auftreten.

Krampfadern-Operation
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Am Elisabethinen Krankenhaus werden verschiedene Operationsmethoden angewandt

Viele Risiken bei Nichtbehandlung

Die klassische Operationsmethode ist die Stripping Operation, hier wird unter anderem über kleine Schnitte die Vene entfernt. Beide Operationsmethoden werden sowohl tageschirurgisch als auch stationär durchgeführt. Für die Patientinnen und Patienten zählt immer das Ergebnis. „Die Schnitte sind kaum mehr zu sehen, es ist wirklich alles entfernt worden. Ich kann nichts Neues entdecken. Ich fühle mich wohl und bin höchst zufrieden“, so Patientin Brigitte Neumann.

Werden Venenerkrankungen nicht behandelt, dann kann sich die Haut an den Unterschenkeln verändern, und die Gefahren wie Blutungen, Entzündungen und das erhöhte Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose steigen.