Eine Milliarde Euro will die KELAG-Tochter Kärnten Netz in den kommenden zehn Jahren für den Ausbau des Stromnetztes in die Hand nehmen. Die mehr als 60 Jahre alten Anlagen und Leitungen müssen erneuert und verstärkt, die Leistung der Trafostationen verdoppelt werden, sagte Michael Marketz, der Geschäftsführer von Kärnten Netz: „Wir investieren in ganz Kärnten in die Versorgungssicherheit für unsere Kunden. Ein konkretes Beispiel ist das Umspannwerk Treibach in Mittelkärnten, in das wir in den nächsten Jahren 16 Millionen Euro investieren – zur Versorgungssicherheit der Region, aber auch um erneuerbare Energie in dieser Region in das Netz zu integrieren.“
In die Anlage beim Umspannwerk Gailitz werden sieben Millionen Euro investiert. Das Umspannwerk Klagenfurt wird um elf Millionen Euro adaptiert. Dabei handle es sich um einen wichtigen Netzknotenpunkt in Kärnten.
Im Vorjahr wahrer Boom an PV-Anlagen
Es müssen aber auch Anlagen neu gebaut werden, um die Strommengen, die durch die neuen Photovoltaikanlagen produziert werden, in das Netz einspeisen zu können. Alleine 2022 wurden fast 4.000 Förderanträge beim Land Kärnten gestellt, die Zahl verdoppelte sich im Vergleich zu den Vorjahren. Gewerbliche Antragsteller und Kommunen sind noch gar nicht eingerechnet.
Alleine im vergangenen Jahr wurden in Kärnten 80 Megawatt an das Netz angeschlossen. Laut Marketz habe es 15.000 Anträge für Photovoltaikanlagen von Haushaltskunden gegeben: „Sie bekommen sehr rasch, innerhalb von Tagen, eine Antwort über die entsprechende Einspeissituation und -möglichkeiten. Mehr als 90 Prozent der Kunden können dies ohne Restriktionen machen.“ Verzögerungen könne es geben, wenn Wechselrichter oder andere Komponenten nicht verfügbar seien.

2023: Höhere Bugdets und mehr Mitarbeiter
Bei jenen Kunden, wo das nicht funktioniere, müsse innerhalb eines Jahres das Netz ausgebaut werden und ein Anschluss erfolgen. Um das zu schaffen, steigert die Kärnten Netz kontinuierlich ihr Investitionsvolumen. Alleine heuer gibt es ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Auf der einen Seite werden die Investitionsbudgets deutlich erhöht, auf der anderen Seite werden wir auch unseren Personalstand deutlich aufstocken. Wir suchen zusätzliche Technikerinnen und Techniker in unserem Unternehmen, die uns unterstützen, um die Herausforderungen zu bewältigen.“
Nicht nur in der Montage, auch in der Planung soll der Mitarbeiterstamm heuer um mehr als 20 zusätzliche Stellen verstärkt werden, so Marketz.