Der Verein nennt sich „Arterio – Verein zur Förderung von Kunst und Kultur“. Das Wort Arterio komme von Art, für Kunst und Arterie, für vom Herzen ausgehend, sagte Blasl. Der Verein wurde für die Förderung künstlerischer Fotografie gegründet, sagte Blasl. 21 Mitglieder hat der Verein, alle sind Absolventen der Fotoakademie in Graz. Die fotografische Ausbildung, um den eigenen Stil zu finden, aber auch um Geschichten und Emotionen mit der Fotokunst besser erzählen zu können, dauert ein Jahr.
Atelier im Schloss
Blasl über sein Projekt: „Ungefähr die Hälfte der Absolventen des letzten Jahrgangs wollte den kreativen Austausch nicht verlieren und hat sich zusammengetan. So haben wir uns eben gedacht, wir gründen einen Verein und machen das richtig groß.“ Der Sitz des Vereines befindet sich im Schloss Wundschuh, etwa zwölf Kilometer südlich von Graz. Dort wurde ein Atelier eingerichtet, sagte Blasl. Die Kosten dafür teilen sich die Mitglieder.
Den Verein gibt es seit September und die Pläne sind sehr unterschiedlich, so Blasl: „Wir werden uns als erstes auf den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit im Verein konzentrieren, der kreative Austausch ist uns ganz wichtig. Weiters werden wir viele Veranstaltungen, wie Ausstellungen organisieren und wir werden technische und kreative Fotoworkshops durchführen.“
Probezeit für Neuzugänge
Das Fotostudio ist bereits komplett ausgestattet, aber für die Workshops wird noch intern geübt. Bevor neue Mitglieder geworben werden, soll alles intern getestet werden, sagte Blasl. Der Verein soll für jeden zugänglich sein, sagte Blasl, auch Besuche im Schloss sein nach Anmeldung jederzeit möglich.
Am wichtigsten sei, dass neue Mitglieder die gleiche Einstellung zur Kunst und Fotografie mitbringen und anderen in Bezug auf Kreativität keine Grenzen setzen. Neue Mitglieder müssen eine Probezeit durchlaufen, so Blasl: „Für uns ist es als ’eingeschweißte Fotoakademie-Gruppe" wichtig, dass auch die Chemie unter den Mitgliedern passt und keine Unruhe hinein kommt.“ Wer mitmachen möchte, könne sich bei einem Besuch im Schloss vorstellen, „dann sieht man eh, ob das passt“.
Unterschiedliche Zugänge fließen ein
Informationen zur Mitgliedschaft werden noch ausgearbeitet und dann auf der Arterio-Hompage veröffentlicht. Auch von Kärnten aus kann man beim Kunstverein Arterio dabei sein. „Bei uns sind Leute aus ganz Österreich. Eines unserer Mitglieder ist jetzt zum Studium nach Norddeutschland, nach Kiel, gegangen. Sie ist aber ein sehr wichtiges Mitglied, wir wollen sie auf keinen Fall verlieren. Wir schätzen ihre Kunst und ihre Arbeit sehr und deswegen ist es bei uns sehr flexibel, wer dabei ist.“
Die 21 Vereinsmitglieder bilden viele verschiedene Stile ab, sagte Blasl: „Das Schöne ist, dass jeder seinen eigenen Zugang in der Fotografie ausleben kann. Eine Fotoserie kann von jedem anders interpretiert werden. Schön ist auch, dass wir über unsere Fotos reden und uns austauschen und so viele verschieden Zugänge zu unseren eigenen und den anderen Werken bekommen, das ist sehr
bereichernd.“
Eine Veranstaltung – viele Ergebnisse
90 Prozent seiner Fotos sind schwarzweiß, er arbeitet gerne mit Ausschnitten und Details, so Blasl: „Bei uns gibt es Leute, die Malerei und Fotografie vermischen.“ Ein Shooting mit Balletttänzerinnen der Grazer Oper habe gezeigt, dass verschiedene Künstlerinnen und Künstlern von der gleichen Veranstaltung ganz unterschiedliche Fotos liefern können. Blasl fotografierte Ausschnitte, seine Kollegin hingegen lieferte Ansichten der gesamten Veranstaltung.
Dabei braucht es auch Schnelligkeit und technische Fertigkeiten. Denn die Beiden hatten nur eine Viertelstunde Zeit. Mit der Zeit passiert die Verwendung der Kamera und ihre Einstellung ganz automatisch: „Dadurch kann man sich auf das Geschehen vor der Kamera viel besser einlassen.“ Auch bei kurzen Veranstaltungen, die nur einmal stattfinden, muss das Shooting sitzen. Kevin Blasl fotografiert gerne mit einer Profikamera, die individuelle Einstellungen zulässt.
Dudelsackspieler mit künstlerischen Ambitionen
Blasl würde gerne Künstler einladen, um mit dem Verein zusammen zu arbeiten und damit einen künstlerischen Austausch zu haben. Neben seinem Studium habe er entdeckt, dass ihn sehr viele Dinge interessieren, sagte Blasl. So spielt der Weltraumphysiker auch Dudelsack, die Liebe zur Fotografie bekam er noch von seinem Vater mit: „Es ist sehr bereichernd, neben der Wissenschaft noch etwas Künstlerisches zu haben.“