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Wohnbauförderung neu aufgestellt

Die Wohnbauförderung des Landes wird komplett neu aufgestellt. 160 Millionen Euro wurden dafür vom Budget bereitgestellt. Künftig gibt es keine Quadratmeterobergrenze mehr, Einkommensgrenzen wurden erhöht und Sanierungsmaßnahmen werden besonders gefördert. Das bedeutet mehr Bezugsberechtigte und niedrigere Hürden.

„Mehr Möglichkeiten, mehr Mittel“, so lautet das Motto für die Wohnbauförderung im heurigen Jahr, sagte Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „Die Einkommensgrenzen wurden erhöht, weil wir wissen, dass wir in jenen Bereichen eine entsprechende Unterstützung und Förderung leisten müssen, wo das Einkommen im mittleren Bereich ist und ohne entsprechende Unterstützungen, Wohnbauförderungsmaßnahmen nicht umgesetzt werden können.“

Wer kleiner baut, wir belohnt

Neuerungen gibt es auch für Häuslbauer. Die Quadratmeterbeschränkung wird aufgehoben. Aber wer kleiner baut, wird belohnt. Schaunig: „Wir beschränken nicht mehr die Obergrenze, sondern es gibt anrechenbare Quadratmeter, die gefördert werden, auch wenn das Haus größer ist. Und wir schaffen einen Anreiz, kleiner zu bauen, nämlich damit, dass sich bei einer kleineren Bauweise – unter 150 Quadratmeter – die Förderung erhöht.“

Der Häuselbauerbonus für Häuser mit maximal 150 Quadratmeter beträgt 25.000 Euro. Wird größer gebaut, dann bekommt man 5.000 Euro weniger. Auch der Förderkredit wird von 500 Euro pro Quadratmeter auf 700 Euro pro Quadratmeter erhöht.

Revitalisierung statt Neubau

Mehr Geld gibt es auch bei der Sanierung von Altbestand. Der Einmalzuschuss wird von 20.000 auf 25.000 erhöht, sagte Raumordnungsreferent Daniel Fellner (SPÖ): „Es reduziert natürlich auch die Infrastrukturkosten der Gemeinden, wenn bereits erschlossene Häuser revitalisiert werden, anstatt sie auf der grünen Wiese neu zu bauen.“

Und es soll auch weniger Bürokratie geben. Bei barrierefreien Umbaumaßnahmen entfällt die Vorprüfung. Bei der alleinigen Errichtung einer Photovoltaik-Anlage entfällt die verpflichtende Energieberatung.

Mehr Bedeutung für Wohnbauförderung

Die Wohnbauförderung erhält wieder mehr Bedeutung im Vergleich zu früher, sagte Regionalentwicklungsreferent Martin Gruber (ÖVP): „Denn wir müssen schon bedenken, in welcher Situation sich etwa derzeit Jungfamilien befinden, die sich langfristig Wohntraum schaffen wollen. Steigende Preise bei den Baukosten, steigende Zinsen bei den Banken und verschärfte Kreditvergaben, die bei vielen eine große Finanzierungslücke bedeuten, die sich ein Eigenheim errichten wollen.“

Und neu ist auch eine Sonderregelung für notwendige Sanierungen nach Katastrophenereignissen. Die Sanierung entstandener Schäden wird auch dann gefördert, wenn das Wohnhaus jünger als 20 Jahre ist.

FPÖ: Verdoppelung der Basisförderung

Für die Opposition ist das noch nicht genug. Von „keiner signifikanten Verbesserung der Wohnbauförderung“ spricht Gerhard Köfer vom Team Kärnten. FPÖ-Chef Erwin Angerer fordert eine Verdoppelung der Basisförderung des Häuslbauerbonus auf zumindest 30.000 Euro.