Gefahr durch K.O. Tropfen
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Chronik

Polizei warnt im Netz vor K.-o.-Tropfen

Die Polizei warnt mit einer Internet-Kampagne vor K.-o.-Tropfen und ruft Opfer dringend dazu auf, Kontakt aufzunehmen: Diese meldeten sich bislang nur auf diversen Social-Media-Plattformen, Anzeigen gab es keine.

Auf Social-Media-Kanälen melden sich junge Frauen die glauben, Opfer von K.-o.-Tropfen geworden zu sein – zuletzt auch in Klagenfurt. Diese Mittel werden Frauen und Mädchen oft gezielt in Diskotheken, Bars oder Festen unbemerkt ins Getränk gemischt. Je nach Dosierung werden die Opfer enthemmt oder gar betäubt. Immer wieder gibt es Meldungen von sexuellem Missbrauch, die Frauen können sich später aber nicht mehr an Einzelheiten – und die Täter – erinnern.

Symbolbild K.O. Tropfen
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K.-o.-Tropfen sind nicht lange nachweisbar, Opfer sollten rasch handeln, damit es für die Tat Beweise gibt.

Das Bundeskriminalamt warnt im Internet mit einer Kampagne vor den Gefahren, der Appell der Landespolizeidirektion: „Wenn so etwas passiert, bitte sich an die nächste Polizeidienststelle zu wenden und nicht vorher in Social-Media-Kanälen zu posten. Desto früher bei uns Anzeige erstattet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir herausfinden, welche Tropfen wirklich verabreicht worden sind und wer der Verursacher des Delikts war“, sagt Polizeisprecherin Waltraud Dullnig.

Anzeichen für eine Vergiftung mit K.-o.-Tropfen

Es beginnt mit Schwindel und Übelkeit, dann folgen Wahrnehmungsschwierigkeiten bis hin zu einem Dämmerzustand. All das führt zu:

  • Willenlosigkeit
  • Regungslosigkeit und letztlich zu
  • Erinnerungslücken bis hin zur Amnesie
 Gefahr durch K.O. Tropfen
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Polizei: Sofort an Vertrauensperson wenden

Jedenfalls sollte man sich vorsichtig verhalten, um solche Schwierigkeiten von vornherein zu verhindern. Polizeisprecherin Waltraud Dullnig: „Getränke sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden, das gilt auch für Privatpartys, wo man nicht genau weiß, welche Personen anwesend sind. Wenn es wirklich zu einem solchen Vorfall kommen sollte, man ist sich nicht hundertprozentig sicher – es wird einem schwindlig, man bekommt Kopfweh, hat leichte Erinnerungslücken – sollte man sich sofort an eine Vertrauensperson wenden, oder an das Servicepersonal des Lokals, damit sofort ärztliche Hilfe herbeigeholt wird.“

Vorsicht auch bei Internetbekanntschaften

K.-o.-Tropfen sind farb- und geruchlos, schmecken salzig bis seifig, in Mixgetränken sind sie jedoch kaum erkennbar. Die Täter können überall sein, Vorsicht ist bei neuen Bekanntschaften geboten, vor allem wenn sie über das Internet erfolgen.

Symbolbild K.O. Tropfen
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Erste Treffen besser nicht im Privatbereich

„Gerade bei ersten Begegnungen sollte man sich nicht im privaten Bereich treffen, wenn man die Person noch nicht so genau kennt. Eines muss man sich bewusst sein: Man ist nie selber schuld, sondern immer die Person, die einem die Substanz verabreicht – also bitte keine Scheu zeugen und Anzeige erstatten“, sagt Dullnig.

Warnung vor ko tropfen

Im Übrigen gibt es mehr als 100 Substanzen, die als K.-o.- Tropfen Verwendung finden, das häufigste ist Liquid Ecstasy, eine Überdosis kann zum Tod führen.