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Wärme-Einbruch bedroht Weißensee-Eis

Es ist einer der wärmsten Jahreswechsel seit jeher, trotzdem ist man am Weißensee in die Eislaufsaison gestartet. Wie lange das Eis dem Ansturm standhält, entscheiden allerdings die Temperaturen. Die Eismeister sind angesichts weiterer Vorhersagen skeptisch.

Strahlender Sonnenschein lockte am Silvestertag tausende Eisläufer an den Weißensee. Mit 15 bis 16 Zentimetern Dicke ist das Eis zwar tragfähig genug für Besucher, „aufgrund der milden Temperaturen ist das Eis in den letzten zwei Wochen keinen Zentimeter gewachsen, gottseidank aber auch nicht weniger geworden“, sagt der zukünftige neue Eismeister Bernhard Jank.

Weißensee
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Keine kontinuierliche Kälte mehr

Bernhard Jank löst seinen Vater Norbert als Eismeister ab, der über die Jahrzehnte miterlebt hat, wie der Klimawandel dem Eis immer mehr zusetzt. Immer kürzer werden daher auch die Eiszeiten auf den Kärntner Seen, viele frieren gar nicht mehr zu. Frühere Winter hätten sich durch kontinuierliche Kälte ausgezeichnet, „jetzt erleben wir oft, dass es zu Weihnachten mild ist, Regen ist schon fast normal in dieser Jahreszeit, heuer erleben wir schon fast seit drei Wochen Temperaturen um die Null Grad“, so Norbert Jank.

Angesichts dieser meteorologischen Achterbahnfahrt kann es also gar nicht genug Erfahrung als Eismeister geben, weiß auch sein Nachfolger – er hat seinen Vater Norbert, der über 30 Jahre als Eismeister am Weißensee tätig ist, schon als Kind begleitet und war dann in den letzten 20 Jahren selbst intensiv bei der Arbeit dabei: „Selbst den Vater erwischt es immer wieder, dass er Sachen noch nie oder sehr lange nicht erlebt hat.“

Eismeister bei der Schlüsselübergabe
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Norbert und Bernhard Jank bei der Schlüsselübergabe des Eismeister-Autos.

Auf die eigene Zukunft als Eismeister angesprochen, sagt Bernhard Jank: „Es ist die Frage, was die Natur bringt und was möglich ist – das werden wir sehen.“

Hoffen auf kalte Nächte sonst droht Sperre

Am Weißensee hofft man nun auf einige kalte Nächte, damit das Eis auch weiterhin hält, eine Garantie dafür gebe es aber nicht. Das Eis sei derzeit sicher für die Eisläufer, aufpassen müssten aber die Eismeister mit ihren Fahrzeugen. Wenn es so warm bleibe wie jetzt, sei auch nicht auszuschließen, dass der Weißensee über kurz oder lang wieder gesperrt werden müsse. „Das wird hoffentlich nicht passieren, aber ausgeschlossen ist heuer gar nichts, weil es so warm ist“, so Bernhard Jank.

Eisläufer sollten auch jetzt schon die Schilfbereiche meiden, aktuell sei auch das Eis am Nordufer durch die Wiederhitze sehr gefährdet. „Wir werden schauen, wie es weitergeht.“