Arko
Privat
Privat
Chronik

Hund Arko – seit einem Jahr vermisst

Alle Jahre wieder erschrecken sich Hunde durch die Silvesterböller so sehr, dass sie von zu Hause ausreißen. Die meisten werden gefunden oder kehren zurück. Nicht so, der elfjährige Arko aus dem Mölltal: Er ist seit einem Jahr verschwunden und wird vor allem von der kleinen Tochter der Familie schmerzlich vermisst.

Der Border Collie der Familie Glanzer in Stall im Mölltal ist seit dem Silvestertag 2021 und damit genau seit einem Jahr verschwunden. Trotz Suchaktion tauchte er nicht mehr auf. Madelaine und Michael Glanzer betreiben eine kleine Haflingerzucht. Der junge deutsche Schäferhund Xena ist jetzt bei ihnen und ihren beiden Kindern, Arkos Nachfolgerin, so Madelein Glanzer: „Der Arko war so brav, da dachten wir, tun wir die Xena dazu, dass sie von ihm lernt. Aber Xena war noch nicht da und Arko war weg.“

Madelaine und Michale Glanzer mit Xena
OPF/Peter Matha
Die Glanzers mit Xena – sie darf nur noch an der Leine hinaus

Arko verschwand ganz plötzlich

Am Nachmittag des 31. Dezembers verschwand der Border Collie ganz plötzlich, erzählt Michael Glanzer: „Ich bin in den Stall und hab mir gedacht, ich nehme den Hund mit, so wie immer. Aber die Schießerei fängt hier schon teilweise um fünf Uhr an. Als ich aus dem Stall komme, ist der Hund weg. Ich habe gedacht, meine Frau hat ihn eingesperrt, aber er war nicht mehr da. Da sind die Alarmglocken schon losgegangen.“

Monatelange Suche blieb erfolglos

Nicht nur die Dorfbewohner suchten nach dem Hund, auch in den Nachbarorten half man mit. Man habe drei Monate lang überall gesucht, auch über Social Media, sagt Madeleine Glanzer. Eine Whatsappgruppe wurde gegründet, Suchhunde wurden geholt, die einmal angezeigt hätten. Letztendlich blieb Arko aber verschwunden.

Michael Glanzer ist sich sicher, Arko wäre vor Menschen nicht davongelaufen, er sei immer zutraulich gewesen. Viele wollten ihn gesehen haben, aber es gebe ja viele Border Collies mit demselben Aussehen.

Kind wollte nicht ohne Hund schlafen

Ein Hund, erschreckt von der Knallerei, verschwindet spurlos – nicht nur bei den Glanzers verursacht so etwas viel Leid. Madeleine Glanzer zufolge war der elfjährige Arko ein Familienmitglied gewesen. Er sei keinen Meter von ihrem Kind gewichen, eine Leine habe man nie gebraucht. „Er war ein richtiger Hofhund, war den Tag über draußen und hat in der Nacht bei der Kleinen geschlafen. Die wollte dann nicht mehr im Zimmer schlafen, weil Arko weg war. Für die Kinder war das auch nervenaufreibend, ich bin immer mit den Kindern herumgefahren, um den Hund zu suchen.“

Ungewissheit über Schicksal am Schlimmsten

Arko sei nicht der typische Hund mit Angst vor lauter Knallerei gewesen, sagt Madeleine Glanzer. Er sei zwar erschrocken und ins Haus gelaufen, aber er sei nicht weggelaufen. „Das Schlimme für uns ist, dass wir nicht wissen, was mit Arko passiert ist“. Wann immer ihre Kleine einen schwarz-weißen Hund sehe, glaube sie, das sei ihr Arko.

Auch ihre Pferde schützen die Glanzers vor dem Silvesterspektakel, sagt Michael Glanzer. Sie bekommen besonderes Futter, das Licht im Stall bleibe an. Die Pferde zuckten zusammen, wenn es krache, man sehe, dass sie nervös seien.

Arko mit der Tochter der Glanzers
ORF
Kind und Hund waren unzertrennlich

Tagelange Knallerei verschlimmerte Situation

Schäferhündin Xena wird nach den Erfahrungen vor einem Jahr besonders sicher gehalten, so Madeleine Glanzer. Sie habe überall eine Schleppleine, frei komme sie ohne Leine nicht hinaus. „Das mache ich nicht noch einmal mit“. Sie habe nichts dagegen, wenn zu Neujahr um Mitternacht geschossen werden – nicht aber schon Tage davor. Noch eine Woche nach Silvester, als man Arko schon verzweifelt gesucht habe, sei geschossen worden.