Stethoskop auf einem Schreibtisch
ORF
ORF
Gesundheit

Lücken im hausärztlichen Bereitschaftsdienst

Der hausärztliche Bereitschaftsdienst weist zu den Feiertagen, speziell in Oberkärnten, große Lücken auf. Vielen bleibe da nur der Weg in die Notfallambulanzen, kritisierte zuletzt die FPÖ. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, für die Einteilung der Bereitschaftsdienste sei die Ärztekammer zuständig.

Die Freiheitlichen kritisierten in einer Aussendung am Sonntag, dass weite Teile Oberkärntens ohne hausärztlichen Bereitschaftsdienst seien. Neun von 17 Sprengeln von Villach bis Heiligenblut und bis ins Lesachtal seien am Christtag nicht besetzt gewesen. Vielen bliebe da nur der Weg in die Notfallambulanzen, das sei vor allem für Kinder ein Problem.

Probleme in mehr als der Hälfte der Sprengel

Laut Liste der Ärztekammer sind von 24. bis zum 26. Dezember von 121 Diensten 33 nicht besetzt. Am Sonntag waren viele Dienste unbesetzt, aber auch am Montag sucht man zum Beispiel zwischen Millstatt und Seeboden, in Friesach, zwischen Bad Eisenkappel und Miklautzhof oder in Feldkirchen vergeblich nach einem Arzt mit Bereitschaftsdienst.

In mehr als der Hälfte der Sprengel gibt es zu den Feiertagen Bereitschafts-Probleme. Im gesamten Mölltal aber auch im oberen Gail- und im Lesachtal erreicht man zu den Weihnachtsfeiertagen keinen Arzt. Die Ärztekammer verweist in ihre Liste der Bereitschaftsärzte auf den Covid-Visitendienst des Samariterbundes, der über den Ärztenotruf 141 zu erreichen ist.

Versorgung durch mobile Trupps des Samariterbundes

Oliver Kropf vom Samariterbund sagte, am 24. Dezember sei man von Villach aus zu 16 Patienten in ganz Kärnten gefahren, die einen Arzt gebraucht haben. Am Sonntag seien es an die 20 Einsätze gewesen. Dieses Modell mit zwei Fahrzeugen, mit Arzt und Sanitäter an Bord funktioniere gut.

So sieht es auch Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Die Bereitschaftsdienste seien eigentlich Sache der Ärztekammer, sagte Prettner. Die mobilen Trupps des Samariterbundes seien aber ein gutes Mittel, um die nicht besetzten Sprengel hausärztlich zu versorgen.

Team Kärnten: Immer dasselbe Problem

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer ruft die zuständige Gesundheitsreferentin Prettner auf, dieser Entwicklung nicht tatenlos gegenüberzustehen: „Seit Jahren haben wir ein und dasselbe Problem und passiert ist wenig bis gar nichts.“ Der Ärzteengpass, nicht nur an Feiertagen, führt laut Köfer unweigerlich dazu, dass Bürger im Anlassfall sofort die Rettung rufen müssen oder den Weg in ein Krankenhaus suchen. Köfer appelliert an Prettner, die Ärzte und die Ärztekammer, rasch eine Lösung für den Ärzteengpass zu entwickeln.