Die Nacht von 28. auf 29. Juni veränderte das Leben und die Landschaft im Gegendtal auf einen Schlag. Bereits am Nachmittag des 28. Juni gab es starke Gewitter mir Regen und häufigen Blitzen. In der Nacht kam nach kurzem Durchatmen ein weiteres heftiges Gewitter, das in Überflutung, Vermurung und Chaos mündete – mehr dazu in Zivilschutzalarm in zwei Gemeinden.
Jahresrückblick Chronik
Einer beispiellosen Zerstörung folge beispiellose Hilfsbereitschaft des ganzen Landes.

Regenmenge eines Montags über Nacht
Binnen weniger Stunden fiel so viel Regen wie sonst in einem gesamten Juni. Eine, die fast alles verlor ist Birgit Bacher. Mit dem, was sie am Leib trugen, flüchteten sie und ihre Familie. Nun beginnt ein langsamer Wiederaufbau, doch immer noch nicht alle Hilfszahlungen wurden geleistet. Ein 82 Jahre alter Mann in Treffen starb in den Schlamm- und Wassermassen. Dessen Sohn Josef Ebner sagte, die Flut war reißend, der Vater sei erst hunderte Meter weiter unten gefunden worden.

Etwa 100 Menschen mussten im Gegendtal aus ihren Häusern flüchten, Arriach war tagelang von der Umwelt abgeschnitten und wochenlang nicht direkt erreichbar. 200 Häuser werden zum Teil zerstört, auch der Pilsachhof, wo dutzende Tiere starben.
Kinder starben unter umstürzenden Bäumen
Mitte August forderte ein kleinräumiges Unwetter mit starken Sturmböen am St. Andräer See im Lavanttal zwei Todesopfer und 16 zum Teil Schwerverletzte. Zwei Mädchen – drei und acht Jahre alt – wurden von einem umstürzenden Baum erschlagen.

Jäger von Blitz erschlagen
Anfang Juli wurde am Kamperkogel hoch über Frantschach-St. Gertraud ein 22 Jahre alter Jäger am Hochstand von einem Blitz erschlagen – mehr dazu in 22-jähriger Jäger von Blitz erschlagen.

Es ist der von Menschen gemachte Klimawandel, der für immer heftigere Wetter-Kapriolen sorgt, darüber sind sich Experten einig, sagte Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt: "
Weniger Verbrechen
Die Unwetterkatastrophen werden heftiger, zurück geht allerdings seit vielen Jahren die Zahl der Gewalt- und Raub-Delikte. Einige gab es aber trotzdem, die die Menschen erschütterten. Ende Jänner fuhr eine gebürtige Rumänin, die in Vorarlberg lebt, mit dem Pkw gezielt auf eine 43-jährige Frau und ihren fünf Jahre alten Sohn zu und tötet beide – mehr dazu in Mutter und Kind bei Verkehrsunfall getötet. Erst später wurde klar, der Unfall war wohl ein Mord.

Die 37 Jahre alte mutmaßliche Mörderin will aus Eifersucht und Rache gehandelt haben, sie und ihr Opfer hatten denselben Ex-Partner. Ihr Opfer machte sie für das Scheitern der Beziehung verantwortlich.
Tötung im Drogenrausch
Rohe Gewalt war Mitte Dezember in Villach im Spiel: ein 36 Jahre alter Mann gestand bei der Polizei einen Mord, offenbar im Drogenrausch – mehr dazu in Mordverdacht: Mann in Villach erschlagen.
Eine Messerattacke in der Klagenfurter Innenstadt schockiert Mitte Jänner. Ein 28 Jahre alter Mann aus Armenien – er ist asylberechtigt – stachauf offener Straße auf eine 62 Jahre alte Radfahrerin ein – mehr dazu in Täter in psychischem Ausnahmezustand.
Immer mehr Online-Kriminialität
Während Gewaltkriminalität zumindest statistisch seltener wird, verlagert sich das Verbrechen vermehrt ins Internet oder ans Telefon. Opfer sind oft betagte Menschen. Auch Hermine Gruber aus dem Gitschtal wäre beinahe um ihr gesamtes Erspartes gebracht worden. Falsche Polizisten wollten es ihr heraus locken – mehr dazu in Pensionistin entging nur knapp Betrug.

In ganz Kärnten gibt es hunderte Opfer von ähnlichen Betrugsmaschen.
Alkolenker tötet zwei Menschen
Zwei Menschen – 34 und 38 Jahre alt – werden im April nach einer Oster-Feier zu Opfern eines Alkolenkers. Ein 22 Jahre alter Mann erfasst das Paar mit etwa 2 Promille Alkohol im Blut, zwischen Döbriach und Radenthein. Im Herbst wird der Mann wegen fahrlässiger Tötung zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt – mehr dazu in Nach tödlichem Unfall: Haft für Alkolenker.

Wölfe im Land unterwegs
Im Gailtal richten Anfang November drei Wölfe ein Blutbad auf einer Schafweise an. Etwa 400 Nutztiere gehen allein heuer auf das Konto der Raubtiere. Die Abschuss-Erlaubnis von sogenannten Problemwölfen durch das Land scheint schwer umsetzbar. Dennoch gelang es heuer – zumindest offiziell – eine Wölfin zu erlegen – mehr dazu in Erlegte Wölfin riss keine Schafe. Die Dunkelziffer könnte höher liegen. Währenddessen sind bereits zwei Wolfsrudel in Kärnten nachgewiesen.

Mehr Einsätze für Feuerwehren
Die Einsätze der der Kärntner Feuerwehren stiegen heuer an. Etwa 21.000 mal mussten sie ausrücken, das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich mit dem Jahr davor. Waren es in den vergangenen Jahren vorwiegend technische Einsätze, mussten heuer wieder vermehrt richtige Brände gelöscht werden, ein Plus von elf Prozent.