In der in Niederösterreich lebenden Slowenischen Schriftstellerin Ana Marwan fand die Literaturwelt die 46. Ingeborg Bachmannpreisträgerin. Im ORF Theater in Klagenfurt, aber auch im Garten des Funkhauses, feierte der Bewerb seine Rückkehr zum vielzitierten schönsten Betriebsausflug der deutschsprachigen Literatur. Zur Freude darüber gab es aber auch viel Nachdenkliches.

Die Klagenfurter Schriftstellerin Anna Baar erinnerte in ihrer Eröffnungsrede nachhaltig an den Kindesmissbrauchsskandal um den Psychiater Franz Wurst. Anna Baar bekam im Sommer dann auch den großen Österreichischen Staatspreis zugesprochen, den sie im Jänner entgegen nehmen wird.
Jahresrückblick Kultur
Leid der Kinder im Theater
Aber das Thema Franz Wurst spielte auch am Stadttheater Klagenfurt eine Rolle, in der Produktion „Nicht sehen“ wurde das unendliche Leid hunderter Kinder thematisiert. Ein ergreifendes Theaterstück, das heuer auch mit einem Spezialpreis bei der Nestroypreisverleihung ausgezeichnet wurde – mehr dazu in „Nicht Sehen“ für Nestroy nominiert.
Geehrt wurde auch der Maler Alois Köchl, der für sein Schaffen das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt.

Carinthischer Sommer mit künstlicher Intelligenz
Auch der Carinthische Sommer ging heuer wieder wie gewohnt über die Bühne. Zur Eröffnung die 10 Symphonie von Beethoven, komponiert mittels künstlerischer Intelligenz. Dennoch war es für das Publikum klar, Beethoven im Original klingt besser.
Obwohl alle Kulturveranstalter klagten, dass sich die Besucherinnen noch etwas zurückhielten, verzeichnete Das Ensemble Porcia in Spittal an der Drau bei seinen Aufführungen rund 25.000 Besucher.

Gedenken an Gunther Domenig
An vier Standorten ehrten das Land und das Architekturhaus Kärnten den Architekturguru Günther Domenig. Anlässlich seines 10. Todestages wurde sein umfangreiches Schaffen einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Die Eröffnungsperformace mit nackten Tatsachen hatte 2022 am Kultursektor die zweitmeisten Internetzugriffe auf der ORF-Homepage – mehr dazu in Domenig-Hommage mit Nackt-Performance.

Anfang November kam die traurige Nachricht vom Ableben des Künstlers Cornelius Kolig. Am 7. September war der Ausnahmekünstler 80 Jahre alt geworden. Mit seinem Paradies, Arbeitsplatz und Museum in einem, schuf er ein Gesamtkunstwerk, dass ihn weit über Österreich hinaus bekannt gemacht hatte. Oft missverstanden aber visionär war seine Arbeit – mehr dazu in Cornelius Kolig ist tot.
kaernten.museum wurde eröffnet
Im November gab es für das kulturelle Kärnten aber auch einen Freudigen Anlass: Nach Jahren des Umbaus wurde das kaernten.museum eröffnet – mehr dazu in Rudolfinum zum kärnten.museum umgebaut.

Entstaubt und nach neusten Museumstandards erstrahlt das Haus der Kärntner Geschichte in neuem Glanz.