Notweg 6 Tonnen Beschränkung
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Chronik

Nach Felssturz: Arbeiten gehen langsam weiter

Seit einer Woche sind Ober- und Unterguntschach in der Gemeinde Maria Rain nach einem Felssturz nur sehr erschwert erreichbar. Eine Personen-Fähre über die Drau ist derzeit die beste Verbindung. Die Umwandlung eines Forstweges zu einem halbwegs sicheren Notweg geht nur langsam voran, auch weil das Gebiet ein Naturschutzgebiet ist.

Eine sechs Tonnen Beschränkung stoppte die Baufahrzeuge. Der Bürgermeister der Nachbargemeinde, durch deren Gebiet der Weg führt, begründete die Beschränkung mit der Abrutschgefahr eines Hanges. Am Mittwoch kam der Ausbau des Notweges erneut zum Stillstand, weil er durch ein Schutzgebiet führt. Weil es ein Natura 2000 Gebiet sei, musste der Bürgermeister, Franz Ragger (SPÖ), die Bauarbeiten erneut einstellen. Am Nachmittag kam dann das behördliche OK, dass der Notweg weiter gebaut werden darf.

Plan Naturschutzgebiet
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Der Notweg verläuft durch ein Naturschutzgebiet

Bewohner warten auf Informationen

In Gutschach selbst traf man am Mittwoch hauptsächlich Spaziergänger mit ihren Hunden, die das Beste aus der Situation machen wollen. Walter Gantenbein ist Pensionist und nicht verzweifelt. „Ich genieße das Leben hier so oder so“, sagte Gantenbein. Margit Zitter hingegen fühlt sich im Stich gelassen. „Wenn wir untereinander nicht kommunizieren, uns zusammenschließen und organisieren, dann passiert hier nichts“, so Zitter.

Lokalaugenschein Guntschach

Für den Fall der Fälle stationierte das Rote Kreuz ein Rettungsfahrzeug in Guntschach, allerdings ohne Personal. Passiert etwas, dann müsse ein Mitarbeiter des Roten Kreuz zur Fähre gebracht und über die Drau gefahren werden. Danach müsse er noch einen Kilometer weit gehen, um in den Einsatz gehen zu können.

Rettungsauto in Guntschach
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Ein Rettungsauto wurde in Guntschach abgestellt

Keine Behelfsbrücke des Bundesheers

Wo die Personenfähre unterwegs ist, könnte das Bundesheer in drei Tagen einen Schwimmbrücke über die Drau errichten. Das wäre eine weitere provisorische Möglichkeit. Laut dem Bundesheer sei das zwar technisch durchführbar, aber logistisch nicht zu bewältigen, sagte Bürgermeister Ragger. Er habe aber bereits mit einem Brückenbauunternehmen Kontakt aufgenommen.

Drau bei Maria Rain
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Das Bundesheer wird keine Behelfsbrücke bauen

Endgültige Lösung erst im Sommer

Am Freitag vor Weihnachten fand eine Bürgerversammlung statt. Anwesend waren die Behörden, inklusive der Nachbarbürgermeister, die Agrartechnik des Landes, Feuerwehr und 25 Anrainer. Eine endgültige Lösung, das steht jetzt fest, wird teuer und voraussichtlich erst im Sommer fertig. Bürgermeister Franz Ragger (SPÖ): „Es geht halt nicht immer alles so schnell, wie man denkt. Wenn alles gut geht, werden wir im Mai oder im Juni so weit sein, dass man da wieder normal hinauf fahren kann.“ Die Kosten für eine neue Straße oder eine Verankerung des Felsens werden über 500.000 Euro liegen, hieß es bei der Bürgerversammlung.

Der Notweg nimmt nach der Lösung einiger Probleme langsam Form an und soll bald befahrbar sein. Die Kosten liegen bei mehreren Hunderttausend Euro. Eventuell kommt eine private Leihbrücke über die Drau. Auch hier liegen die Kosten über 100.000 Euro. Ein kleines Feuerwehrauto steht derzeit als erste Löschhilfe in Guntschach.