Die Beweggründe, wie mit dem Thema umgegangen wird, seien daher auch ganz unterschiedlich, sagte der Chefredakteur. „Während es Landeshauptmann Kaiser und die SPÖ möglichst rasch vom Tisch haben wollen, nutzen es Landesrat Gruber und die ÖVP als willkommenes Wahlkampfthema, um als Juniorpartner Flagge zeigen zu können. Entsprechend frostig ist daher auch das Klima zwischen den Koalitionspartnern geworden.“
Analyse von Chefredakteur Bernhard Bieche
Der Flughafen Klagenfurt bleibt nicht nur ein wirtschaftlicher Krimi, sondern wird auch politisch ein immer heißeres Eisen. Chefredakteur Bernhard Bieche ordnet die aktuellen Entwicklungen ein.
ÖVP tut sich leichter
Die ÖVP tue sich beim Flughafen insofern leichter, als sie wegen des schlechten Verhältnisses zu Mehrheitseigentümer Lilihill – trotz der heutigen Liliair-Präsentation – kaum etwas zu verlieren habe, so Bieche: „Sie weiß die mangelnde Kommunikation seitens Franz Peter Orasch in der öffentlichen Diskussion geschickt zu nutzen. Dass die ÖVP einen Plan B ohne Lilihill mehr oder weniger schuldig bleibt, geht da in der öffentlichen Wahrnehmung nahezu unter.“
Situation für SPÖ heikler
Die Situation für die SPÖ sei sicherlich heikler, sagte Bieche. „Landeshauptmann Peter Kaiser lehnt den Rückkauf ab und steht weiter zum Mehrheitseigentümer mit der Hoffnung, dass Orasch Erfolg hat und Kaisers Weg damit bestätigt wäre. Auch wenn seitens Lilihill eine neue Fluglinie und neue Destinationen angekündigt wurden, birgt es aber Zündstoff. Vor allem wegen der umstrittenen Baurechtsverträge und wenn Liliair und in der Folge dann der Flughafen wirtschaftlich nicht zufriedenstellend laufen.“
In dem Fall könnte es auch für die SPÖ eine Bruchlandung werden, befindet Bieche. „Die Opposition sitzt jedenfalls erste Klasse fußfrei mit Blick auf das Polit-Cockpit, wo Pilot und Copilot in unterschiedliche Richtungen steuern. Ob es politisch eine harte oder weiche Landung wird, wird sich bei der Landtagswahl zeigen.“