Chronik

Flughafen dementiert Prüfbericht

Kommende Woche wird auf Antrag von Beteiligungsreferent Martin Gruber (ÖVP) erneut über den Rückkauf der Flughafenanteile abgestimmt. Auslöser war nicht zuletzt die Aussage der Wirtschaftsprüfer, wonach der Fortbestand der Flughafengesellschaft gefährdet sei, diese bestreitet das.

Aufsichtsratsmitglieder, Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter der Kärntner Flughafen Betriebs GmbH (Airport Klagenfurt) wandten sich an die Medien. Die Wirtschaftsprüfer von Ernst und Young hätten weder Verstöße noch Unregelmäßigkeiten oder Vergehen der Geschäftsführung im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss für das Jahr 2021 festgestellt, heißt es in dem Schreiben, das am Freitagabend an Medien versandt wurde.

Ganz im Gegenteil: Sie würden der Geschäftsführung bescheinigen, dass sie den Flughafen gut durch die Coronavirus-Pandemie gebracht habe – mehr dazu in Brisante Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrates.

Gegenteilige Aussagen zu Prüfern

Die Verzögerung beim Jahresabschluss 2021 sei lediglich auf die politische Agitation des Vertreters des Minderheitseigentümers zurückzuführen. Das ist allerdings ein kompletter Widerspruch zum Schreiben der Prüfer, das dem ORF vorliegt. Darin wird von einem schweren gesetzlichen Verstoß, einem Minus von 2,1 Millionen Euro und fehlenden Business- und Finanzierungsplänen für die nächsten Quartale gesprochen – mehr dazu in Flughafenprüfer: „Schwerwiegende Verstöße“.

Lilihill: Rückzahlungen möglich

Lilihill erklärt in der Aussendung weiters, dass der Aufsichtsrat beschlossen habe, als Mehreigentümer weiter in den Flughafen zu investieren, auch ohne Beteiligung der Minderheitseigentümer. Außerdem warnt der Mehrheitseigentümer vor einem hohen finanziellen Schaden, wenn das Land tatsächlich die Call Option ziehe, die Anteile also zurückkauft.

Dann könnte nämlich eine Rückzahlung der Covid-19-Förderungen drohen, weil der Flughafen dann nicht mehr privatwirtschaftlich geführt, sondern zu 100 Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand stehen würde. Als solcher hätte er keinen Anspruch auf die Förderungen, argumentiert Lilihill.