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Chronik

Brisante Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrates

Am Donnerstag hat eine brisante Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrates stattgefunden. Dabei setzten sich die Aufsichtsräte mit einem Wirtschaftsprüfbericht auseinander, der massive Missstände des Flughafen-Managements aufzeigt. Demnach soll die finanzielle und wirtschaftliche Situation des Airports im Argen liegen.

Konkret geht es um den vorläufigen Jahresabschluss zum Dezember 2021. Die Details, die die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young in ihrem Bericht anführen, haben es offensichtlich in sich. Denn die Rede ist von Umständen, die den Bestand des Unternehmens gefährden würden.

„Schwerwiegende Verstöße der gesetzlichen Vertreter“

Zum Prüfungsstichtag fehlten mehr als zwei Millionen Euro, heißt es in dem Bericht. Die Prüfer sprechen auch von schwerwiegenden Verstößen der gesetzlichen Vertreter. Die gesetzlichen Vertreter sind in diesem Fall die Geschäftsführer, also auch der Immobilieninvestor Franz Peter Orasch, der mit seinem Unternehmen Lilihill Mehrheitseigentümer des Flughafens ist.

Aufsichtsrat Flughafen

Ernst & Young kritisieren auch, dass es keinen aktualisierten Businessplan und auch keine Überlegungen zur Finanzierung für die ersten drei Quartale im kommenden Jahr gibt.

LR Gruber spricht neuerlich von Rückkauf

Was über den Bericht der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young besprochen wurde, dringt nicht nach außen. Man beruft sich auf die Verschwiegenheitspflicht. Auch im Büro des zuständigen Landesrates Martin Gruber (ÖVP) rechnete man auf Nachfrage des ORF mit keiner Information aus der Aufsichtsratssitzung.

LR Gruber sagte allerdings, er wolle noch in der Regierungssitzung am kommenden Dienstag einen Versuch starten, die Call Option zu ziehen, also den Rückkauf der Flughafen-Anteile einzuleiten.