Felsen
Gemeinde Maria Rain
Gemeinde Maria Rain
Chronik

Felssturz: Warten auf Behelfsweg

30 Haushalte mit ca. 50 Personen in der Gemeinde Maria Rain (Bezirk Klagenfurt-Land) sind nach einem Felssturz auf der Guntschacher Straße von der Außenwelt abgeschnitten. Die Aufräumarbeiten werden laut Gemeinde Wochen dauern. Die Betroffenen warten nun auf den Ausbau eines Behelfswegs.

Die Guntschacher Straße wurde so stark beschädigt, dass bis auf Weiteres eine Komplettsperre verhängt wurde. „Insgesamt sind 50 Personen aus Oberguntschach und Unterguntschach betroffen, sie können weder aus noch ein“, teilte Thomas Schurian, der Amtsleiter von Maria Rain, auf APA-Anfrage mit.

Die Betroffenen warten nun auf den Ausbau eines Behelfsweges über Rottenstein, der acht Kilometer Umweg mit sich bringt. Einstweilen können sie eine Fähre über die Drau nutzen oder einen Forstweg. Nun wollen die Bewohner Fahrgemeinschaften bilden, um hin und her zu kommen. Der Notweg ist für geländegängige Fahrzeuge frei gegeben.

Felssturz Maria Rain

Nur über Luftweg erreichbar

Die Rettungsorganisationen wurden gleich darüber informiert, dass die Ortschaft nur über den Luftweg oder über die Drau erreichbar ist. Im Bereich der verschütteten Straße bestehe jedenfalls Lebensgefahr, es sei jederzeit mit weiteren Abbrüchen zu rechnen, so Schurian. Ein Geotechniker werde die Wand noch wegen Sicherheitsmaßnahmen begutachten.

In den letzten 70 Jahren seien für diesen Bereich des Hemmaberges schon mehrere Ereignisse aktenkundig, sagte der Landesgeologe Dieter Tanner: „Es wurde schon beschrieben, dass solche Folgeereignisse möglich sind. Dass es jetzt zu der Zeit zu so einem massiven Felssturz kommt, das ist ein natürlicher Verwitterungsprozess, da kommt es zu solchen Ablösungen.“

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Beschädigte Straße
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Felsbrocken
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Steile Felswand
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Acht Kilometer Umweg über Rottenstein

Noch sei gar nicht klar, wie die Schüler, die zum Zeitpunkt des Felssturzes bereits in der Schule waren, wieder nach Hause kommen, sagte Schurian am Donnerstag im ORF-Interview. Wegen des massiven Schadens rechnet man auf der Gemeinde damit, dass die Aufräum- und Sanierungsarbeiten wohl vier bis acht Wochen lang dauern werden.

Die Ursache des Felssturzes war vorerst unklar. Es sei möglich, dass es mit dem Wasser aus den letzten Niederschlägen zusammenhängt. Das Wasser, das über die Felsen und in Felsspalten läuft, könnte gefroren sein und die Felsen abgesprengt haben. Schon vor zwei Jahren musste die Straße nach Guntschach im Herbst wegen einer Hangrutschung gesperrt werden – mehr dazu in Straßensperre nach Hangrutsch (kaernten.ORF.at; 1.9.2020).