Verpackte Geschenke
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Lifestyle

Verpackungskünstlerin aus Klagenfurt

Weihnachten ist die Zeit der Geschenke. Aber nicht jeder hat die Gabe, das Verpacken ohne Knitterfalten zu erledigen. Die Klagenfurterin Maribel Dorfer kennt dieses Problem nicht. Sie geht nach japanischem Vorbild vor und kommt ganz ohne Schere, Klebeband und Unmengen an Papier aus. „Furoshiki“ lautet ihre Geheimwaffe.

Wie kleine Kunstwerke, fast zu schön, um ausgepackt zu werden, sehen die Geschenke aus, die Maribel Dorfer mit Stoff umhüllt. In Japan hat diese Verpackungstechnik ihren Ursprung: „Furoshiki gibt es schon seit über 800 Jahren. Da hat man diese Tücher als Transportmittel genutzt. Es hat schon damals Bindetechniken gegeben, um eben was auch immer zu transportieren. Im Verlauf der Jahre haben es die Samuraifamilien aufgenommen. Die haben dadurch so eine Art Regeln für stilvolles Schenken aufgestellt“, so Maribel Dorfer.

Sie sehen drei Standardknoten vor. Es schaut alles so komplex, so aufwendig aus, aber es sind eigentlich meistens so zwei, drei Knoten, die natürlich richtig gesetzt sind. Dann hat man schon ein wunderbares Ergebnis."

Maribel Dorfer
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Maribel Dorfer

Vielseitiges Tuch

Der Klassiker bei den Knoten ist der Ma-Musubi-Knoten mit dem Vorteil, dass die Zipfel am Ende genau waagrecht stehen und nicht senkrecht nach oben. „Das macht das gewisse Etwas aus.“ Es ist der Nachhaltigkeitsgedanke, der Maribel Dorfer auf diese althergebrachte Verpackungstechnik aufmerksam werden ließ: „Man startet nur mit einem quadratischen Stück Stoff. Man kann aber so viel daraus machen. Nicht nur Geschenke einpacken, sondern man kann das Tuch dann weiter verwenden, als Tischdecke, als Geschirrtuch oder für die Haare als Accessoire.“

Unter der Marke „Buntherum“ werden die Tücher seit mittlerweile sieben Jahren vertrieben: „Wir produzieren diese Tücher in Klagenfurt mit sozioökonomischen Betrieben. Sie waschen die Stoffe, schneiden sie zu und säumen sie.“

Fotostrecke mit 8 Bildern

Maribel Dorfer mit Schülerin
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Geschenk
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Geschenk mit Weihnachtsdeko
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Fast alles lässt sich einpacken

Egal welche Form der zu verpackende Gegenstand hat, die Stofftücher gelten im Gegensatz zu herkömmlichem Geschenkpapier als sehr flexibel: „Natürlich ist so der Klassiker Bücher und vielleicht DVDs oder Schokopralinenschachteln. Aber es gehen auch unförmige oder auch runde Teile. Und was besonders stylisch ist finde ich sind Flaschen. Dann braucht man eben ein bisschen ein größeres Tuch – 70 Mal 70 ist dann perfekt geeignet,“ so Dorfer.

Die 32-Jährige studierte Kunst und Design. In ihrem Brotberuf unterrichtet Maribel Dorfer an einer berufsbildenden Höheren Schuhe Designgrundlagen und kreatives Gestalten. Bei Furoshiki liegt für sie die Ähnlichkeit zu einer anderen japanischen Kreativtechnik nahe: „Origami ist – könnte man sagen – das Pendant dazu, nur eben mit einem quadratischen Stück Papier. Wir haben das Stofftuch, das natürlich größer ist.“

Furoshiki Workshop
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Schaut kompliziert aus, ist es aber nicht

In Workshops zeigt die kreative Verpackungskünstlerin, wie ganz ohne Klebeband und Schere Geschenke verpackt werden können: "Die Zielgruppe ist weiblich muss man sagen, aber selbstverständlich gibt es auch Männer, die das einpacken. Sie tun sich ja manchmal auch schwer mit Tixo und so. Ich weiß das von meinem Freund, mit den Stofftüchern tut er sich leichter. Das Ergebnis schaut wirklich kompliziert aus, aber es ist total simpel.