Das neue Herzstück im Labor der Forschungsgesellschaft der Fachhochschule ist eine Absorberhalle, die technisch alle Stückeln spielt, so Messtechniker Harald Perschak: „Die metallische Hülle lässt keine Störungen von außen eindringen, wenn wir drinnen kleine Felder messen wollen bzw. Störfestigkeit prüfen und hohe Feldstärken erzeugen. Auch außerhalb der Halle werden keine Gegenstände dadurch beeinflusst.“
Firmen lassen neue Geräte prüfen
Geprüft wird, wie viel Strahlung ein Gerät abgibt, wie resistent es Strahlungen von außen gegenüber ist und ob ein Fehler am Gerät eventuell Rückwirkungen auf das Stromnetz hat. Auftraggeber der Prüfungsdurchläufe sind namhafte internationale Elektronik-Konzerne. Ein überprüftes Gerät ist ein neues Kühlschrankmodell. Denn auch hier kann es zu Problemen im täglichen Betrieb kommen so Michael Reil, der Leiter des Prüfzentrums: „Dass benachbarte Geräte nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Wenn bei der Funkübertragung von 2,4 Gigahertz beim Modul etwas schadhaft oder schlecht designt ist, kann im Raum das W-Lan-System nicht mehr funktionieren. Wenn das Gerät mit anderen an einer Steckdose hängt, beeinflusst es auch die anderen Geräte.“
Wichtiger Schritt zum CE-Zertifikat
Ein Testlauf für kabelgebundene Geräte dauert etwa acht Stunden. Für große Maschinen wird sogar eine Woche eingeplant. Überstehen die Geräte den Test erfolgreich, ist er ein wichtiges Puzzlestück hin zum CE-Zertifikat, um in der EU verkauft zu werden. Das führt auch zu einem Wettlauf mit dem technischen Fortschritt, so Geschäftsführer Herbert Kotschnig: „Wir müssen über dem Standard sein, denn wir testen zum Standard, aber für die Entwicklung testen wir entwicklungsbegleitend schon Dinge, die dann später zum Standard werden.“
Neues Labor in Villach
Moderne elektronische Geräte oder Drohnen der neuesten Generation bieten immer neue Herausforderungen für die Labormannschaft, so Perschak: „Elektronik kommt in immer mehr Bereiche, wo es früher nicht der Fall war. Es ändern sich für uns die Frequenzbereiche nach oben, die werden laufend erweitert.“
Praxisnahe Ausbildung
Zwei Millionen Euro wurden in den neuen Forschungsstandort in Villach investiert. Die Forschungsgesellschaft der FH Villach ist eine eigene GmbH, aber auch eine praxisnahe Ausbildungsstätte für die Studierenden. Österreichweit gibt es mit Villach nur drei Labore, wo Hersteller ihre Lizenz für die Marktreife bekommen.