VR Brille
Projekt „Slow light seeking darkness“
Projekt „Slow light seeking darkness“
Wissenschaft

Schüler entwickelten virtuelle Welt

Einzutauchen in virtuelle Welten war vor einigen Jahren für den Einzelnen im eigenen Zimmer kaum möglich. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Villach St. Martin entwickelten im Rahmen eines Alpen-Adria-Projektes eine ganz besondere virtuelle Welt.

Die Dunkelheit wird bei dem Projekt „Slow light Seeking Darkness“ von vielen Perspektiven beleuchtet, sozial, politisch und ökologisch. Mit einer Virtual-Reality Brille (VR-Brille), können in einem abgedunkelten Raum verschiedene Kugeln schweben und am Boden winzige Lichter betrachtet werden. Mit der VR-Brille kann man sich frei im Raum bewegen.

Die programmierte virtuelle Umgebung
Projekt „Slow light seeking darkness“
Die virtuelle Umgebung auf einem Bildschirm

Keine Orientierung im wirklichen Raum

„Man verliert die Orientierung in der echten Welt. In der virtuellen Welt kann man sich umsehen und durch den Raum gehen“, sagte Simon Rieger, Schüler der 7. Klasse. Mit einem dazugehörenden elektronischen Stick kann man die Kugeln heranholen und in diese eintauchen. Es fühlt sich fast so an, als wäre man in einem Science-fiction-Film: „Im 20. Jahrhundert hat es darüber utopische Bücher gegeben, heute gibt es das wirklich. Es ist interessant zu sehen, wie die Vorstellung aus den Büchern Realität geworden ist.“

Antonio Giacomin im Unterricht
Projekt „Slow light seeking darkness“
Antonio Giacomin

Im Workshop von Virtual Reality Experten aus Triest lernten die Schülerinnen und Schüler virtuelle Räume zu schaffen und zu gestalten. „Antonio hat uns das von Grund auf gelehrt. Wir haben mit ihm eine eher primitivere virtuelle Welt erstellt. Was wir heute hier erleben dürfen, hat er uns zur Verfügung gestellt.“

Musik von Zahra Mani

Gedicht von Hanna Krisper

Musik war Teil des Workshops

Das Ergebnis des Workshops"Virtual Reality Bubbles" wurde vor kurzem in der Villa For Forest in Klagenfurt präsentiert und ist Teil des Alpen-Adria-Kunst-Projektes „Slow light seeking darkness“. Die Schülerinnen und Schüler trugen jedoch noch mehr dazu bei. Zum Beispiel gab es auch Musik-Workshops, erzählt Vanessa Lessjak, Musiklehrerin am Gymnasium Villach St. Martin. Sie koordiniert dort das Projekt und war eine der ersten, die sich in die virtuelle Welt der Jugendlichen wagte.

Schüler am Computer
Projekt „Slow light seeking darkness“
Schüler beim Programmieren

Lessjak über das Erlebnis: „Ich war total fasziniert von diesem Eintauchen mit allen Sinnen. Man hört auch ganz anders, weil ein Sound abgespielt wurde und die ganz persönliche Reflexion einer Schülerin als Gedicht zum Thema Nacht zu hören ist.“ Dieses Gedicht über „Dunkelheit“ kommt von Hannah Krisper aus der 8. Klasse.

Empfindungen mit Musik ausgedrückt

Eine der virtuellen Kugeln, in die man mit der VR-Brille hineingehen kann, wurde mit Light Paintings gestaltet. Musiklehrerin Lessjak: „Auf diesen langzeitbelichteten Bildern haben wir mit Musik die Empfindung dargestellt, die Jugendliche haben, wenn sie Musik aus fünf Jahrhunderten hören, die sich mit Dunkelheit beschäftigt.“

Es sei faszinierend gewesen, das Ergebnis nicht nur zweidimensional zu erleben, sagt die Lehrerin, „sondern in diese Kugeln, diese Sphären einzutauchen und hinein zu gehen in diese Empfindung und diese Wahrnehmung.“

Gruppenarbeit mit Antonio Giacomin
Projekt „Slow light seeking darkness“
Genügend Platz für die VR-Umgebung

Schüler konnten frei gestalten

Die Musik zum Projekt komponierte Zahra Mani, die gemeinsam mit Karin Schorm das Projekt „Slow Light seeking Darkness“ leitet. Die Jugendlichen hatten bei der Musik totale künstlerische Autonomie, sagte Schorm, sie schufen nicht nur etwas Besonderes, sondern entwickelten sich auch weiter: „Sie haben Tools mitnehmen können, die sie jetzt auch in vielen Bereichen weiter entwickeln können. Und wir hoffen, dass wir mit der Schule weiter arbeiten können.“

Diversität durch kulturelle Werte

Viele verschiedene Kunst- und Kulturprojekte wurden innerhalb der letzten zwei Jahre umgesetzt, sehr vielfältig und länderübergreifend, so Schorm: „Wir leben in der Alpen-Adria-Region in einer wunderbaren bereichernden Diversität, in der wir auch gewisse kulturelle Werte teilen. Und je mehr wir an unterschiedlichen Zugängen zulassen, desto reicher werden wir.“

Das Projekt „Slow Light – Seeking Darkness" wird unter anderem von der Kärntner Kulturstiftung, aber auch von der Alpen-Adria-Allianz unterstützt. Die Alpen-Adria-Allianz ist ein Netzwerk, das den kulturellen Austausch im Alpen-Adria-Raum fördert, sagte Leiterin Sandra Kocuvan.