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Wirtschaft

Stationärer Handel will Kunden halten

Obwohl der 8. Dezember traditionell einer der stärksten Einkaufstage des Jahres ist sperren immer weniger Geschäfte auf – heuer noch dazu angeheizt von den hohen Energiekosten. Das Offenhalten wurde am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein des ORF in Kärnten von vielen Händlern damit begründet, die Kunden nicht ganz dem Online-Handel zu überlassen.

Zuschläge und Zeitausgleich für die Beschäftigten, dazu die hohen Energiepreise, die Inflation – viele Händler konnten oder wollten sich das Offenhalten am 8. Dezember in Kärnten nicht leisten. Laut Handelsverband waren in ganz Österreich nur rund 60 Prozent der Geschäfte am Donnerstag geöffnet. In Kärnten waren es vor allem die kleineren Geschäfte in den Bezirksstädten. es profitierten vor allem die Einkaufszentren in Villach und Klagenfurt. Wer geöffnet hatte, soll solide Umsätze gemacht haben, schätzt der Handelsverband.

Kürschnermeister Philipp Subosits aus St. Veit an der Glan stand gemeinsam mit seiner Mutter im Geschäft. Für sein Pelzgeschäft zahlte sich das Offenhalten am Feiertag zumeist aus. Ähnlich sieht das auch der Klagenfurter Juwelier Mitja Einspieler. Er schränkt aber ein, dass man zwischen Eigentümern, die selbst im Geschäft stehen, so wie er selbst, oder Angestellten unterscheiden müsse: „Wenn ich Angstellte hätte, die ja den doppelten Lohn bekommen, würde ich es mir wahrscheinlich überlegen.“

Einkaufen am Feiertag

Heuer haben nicht viele Menschen vom „Feiertag“ Gebrauch gemacht. Im Weihnachtsgeschäft beobachten Händler, dass der 8. Dezember bei den Umsätzen immer mehr an Bedeutung verliere.

Sabitzer: Service am Kunden

Walter Sabitzer, Elektrohändler und Sprecher der Sparte Elektrohandel in der Wirtschaftskammer, betreibt ein Geschäft in Althofen und begründet seine klare Entscheidung zum Öffnen damit, dass er seinen Kunden ein Service bieten wolle: „Es gibt Kunden, die nur am 8. Dezember die Möglichkeit haben, ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Für sie sind wir gerne da.“

In seinem Betrieb sind am Feiertag nicht nur Familienmitglieder, sondern auch Angestellte beschäftigt, was auch entsprechend entlohnt werde. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei nicht davon auszugehen, dass es der erfolgreichste Tag in seiner beruflichen Karriere werde, sagt Sabitzer, aber ihm sei wichtig, gerade auch in Althofen eine Einkaufsmöglichkeit zu bieten, damit sie nicht woanders hinfahren müssen und ihre Einkäufe regional tätigen können.

Viele Kunden kaufen erst knapp vor Weihnachten

Bis jetzt laufe das Weihnachtsgeschäft eher verhalten ab, einzig am sogenannten „Cyber-Weekend“ hätten viele Kunden online, aber auch direkt im Geschäft Einkäufe getätigt: „Viele Weihnachtseinkäufe wurden schon vorgezogen. Wir denken aber positiv. Die letzte Weihnachtswoche wird noch intensiv werden, denn der 23. Dezember ist heuer ein Freitag. Viele Kunden lassen sich das noch offen. Ich blicke optimistisch einem positiven Weihnachtsgeschäft entgegen.“

Die Diskonter Lidl und Hofer, sowie die zum Rewe-Konzern gehörenden Filialen von Billa, Billa Plus, Penny und Bipa blieben wie angekündigt geschlossen. Auch die Drogeriemarktkette DM hatte ihre Geschäfte nur an wenigen Standorten geöffnet.