Versuchter schwerer gewerbsmäßiger Diebstahl, Einbruch, unbefugter Gebrauch von Kraftfahrzeugen und Mitgliedschaft einer kriminellen Organisation. Dem Kopf der Bande, einem 42-jährigen Mann, drohen im Fall einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft. Der Mann saß bereits in Rumänien und in Italien wegen Einbruchsdiebstählen in Haft und bestritt beim Prozess die Beteiligung an den Taten in der Steiermark und Kärnten.
Angeblich nicht vor Ort gewesen
Seine Verteidigerin sagte, es gäbe Fotos einer Schulveranstaltung in Rumänien vom ersten Tattag in der Steiermark, die auch den Angeklagten zeigen würden. Und am Tag der Tat in Lendorf sei er in Deutschland bei einer Geliebten gewesen. Dies könne auch die Schwester des Angeklagten bestätigen. In Kärnten war er drei Tage vor der Tat beim Bruder eines Verurteilten auf Besuch und auf der Durchreise von Rumänien nach Deutschland, sage er aus. Der Rumäne verwickelte sich mehrmals in Widersprüche. Sowohl Staatsanwältin Daniela Zupanc als auch Verteidigerin Margarita Obergantschnig beantragten weitere Zeugen. Richter Christian Liebhauser Karl vertagte daraufhin.
Auch Lkw und Stapler gestohlen
Gegen 2.00 Uhr war die Bande am 26. Juni 2019 in Lendorf (Spittal an der Drau) in das Foyer einer Bank eingebrochen. Der Bankomat wurde aus der Verankerung gerissen und mit einem Lkw abtransportiert. Diesen Lkw hatten die Männer noch in derselben Nacht wenige Stunden zuvor gestohlen. Auch ein Stapler, mit dem sie den Tresor zum Lkw gebracht hatten, war gestohlen. Die Täter hatten ihn auf einer Baustelle gegenüber der Bankfiliale entdeckt.
Raub auch in der Steiermark
Der ganze Coup dauerte nur wenige Minuten und wurde von einer Überwachungskamera festgehalten. Die Täter hatten in einem Waldstück versucht, den Tresor zu öffnen, was allerdings misslang. Wenige Tage vor diesem Bankomatenraub hatte die Bande in der Steiermark einen Bankomaten aus einer Bankfiliale geraubt. Drei Bandenmitglieder wurden bereits rechtskräftig verurteilt.