Wirtschaft

Wirtschaft: Sorgenfalten für neues Jahr

Es ist ein verhaltener Ausblick auf das neue Jahr, das zeigt eine Umfrage unter Kärntner Unternehmern. Welche Maßnahmen geplant sind, um dem entgegenzuwirken, wurde am Montag bei der 17. Kärntner Investitions- und Konjunkturkonferenz von Vertretern der Sparten und der Politik analysiert.

„Die Erwartungen in das Wirtschaftsklima sind weiterhin eingetrübt“, sagte Herwig Draxler, Leiter der Abteilung für Wirtschaftspolitik in der Kärntner Wirtschaftskammer. Die Investitionsbereitschaft sei immer noch rückläufig, die Exporterwartungen sind aber noch positiv. So fasste Draxler die Ergebnisse der Konjunkturumfrage unter Kärntner Unternehmern zusammen.

Sieben von zehn Euro durch Export

Sieben von zehn Euro werden in Kärnten im Export erwirtschaftet. Für den Wirtschaftsstandort sei es daher erfreulich, dass Kärnten nun über den ersten EU-weiten Zollkorridor zwischen dem Hafen von Triest und dem Logistikzentrum Süd in Fürnitz verfüge, so WK-Präsident Jürgen Mandl, mehr dazu in Vorteile des Zollkorridors Triest-Fürnitz.

Fokus auf erneuerbare Energie

Vor allem die steigenden Kosten im Energiebereich, bereiten den Experten kopfzerbrechen. In den nächsten Monaten dürfte sich die Situation verschärfen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verwies auch auf Entscheidungen bei der Landeshauptleutekonferenz, wie etwa die Entkoppelung des Strompreises vom Gaspreis und eine Gaspreisbremse, um mit den anderen EU-Ländern, insbesondere Deutschland konkurrenzfähig zu bleiben.

Trotz, oder gerade wegen der angespannten Lage am Energiesektor seien viele Unternehmer bereit, in erneuerbare Energien zu investieren. Genehmigungsverfahren sollen künftig schneller erfolgen. Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP), der auch für die Kärntner Bauordnung zuständig ist, sagte, im Bereich der Photovoltaikanlagen auf Gebäuden gebe es bereits keine Quadratmeterbeschränkungen mehr. In Zukunft brauche es Erleichterungen auch für die Freiflächen-Photovoltaik und für den Netzausbau.

Arbeitskräftemangel als großes Thema

Ein weiteres Thema war der Arbeitskräftemangel, der sich über alle Branchen erstrecke, Schuschnig. „Ich kann Ihnen auswendig glaube ich keine zehn Betriebe sagen, die aktuell über ausreichend Mitarbeiter verfügen“, so der Wirtschaftslandesrat.

Angesichts des demographischen Wandels gehe es laut Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl darum, über Themen wie qualifizierte Zuwanderung zu diskutieren. „Wie kann es attraktiver werden, allgemein zu arbeiten, Überstunden weniger zu besteuern? Auch bei Älteren, die quasi in der Regelpension sind“, so Mandl. Man müsse Anreize schaffen weiterzuarbeiten.

Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer bezeichnete den Arbeitskräftemangel als eine der größten wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Es sei zu befürchten, dass sich dieser weiter verschärfen werde, so Köfer.