Ein bis zweimal im Monat treffen sich die Brüder Vogelsang zuhause in der Küche ihrer Mutter in Köttmannsdorf und tüfteln an neuen Bierkreationen. Wie vielfältig Bier schmecken kann entdeckte der Älteste der Brüder bei seinem Studium in Holland in kleinen Craft-Beer Brauereien. Lennart Vogelsang: „Ein typisches Craft-Beer zeichnet drei Charakteristika aus: Einmal die kleine Menge, dann dass der Braumeister bei jedem Schritt dabei ist, und dann die Kreativität.“

Während dem Lockdown ging es los
Mit dem Selberbrauen begannen die drei Bierliebhaber schließlich während des Lockdowns. „Es ist uns wichtig, dass wir kein Produkt haben, dass unbedingt massentauglich sein muss. Grad unser Bier schmeckt sehr intensiv und fruchtig mit Mango und Maracuja-Aromen. Das kann man ganz bewusst genießen“, sagte Tilman-Lauritz Vogelsang.
Familie bekommt erste Kostproben
Das erste Feedback holen sich die Brüder zunächst immer bei der Familie, bei Nachbarn und bei Freunden ein. „Danach adaptieren wir unser Rezept. Irgendwann sind wir dann zufrieden und brauen das Bier in Tirol“, erzählt Linus Vogelsang. Lohnbrauen nennt man das. So fand der „Schnepfenstrauß“ der Biermanufaktur Vogelsang bereits den Weg in die Flasche und in einige Lokale.

Bierkulturen aus aller Welt im Lavanttal vereint
Jedem sein Bier – dieser Spruch trifft auch auf Philipp Kramer in Lavamünd zu. Gemeinsam mit seinem Vater richtete sich der Architekt in einer ehemaligen Bäckerei eine kleine Brauerei ein. „Eigentlich bin ich autodidaktischer Brauer. Ich war viel in der Welt unterwegs, in Hongkong, Peking und Rotterdam. Ich habe überall die diversen Bierkulturen kennenlernen dürfen. So ist die Idee entstanden, dass man diese Bierkultur wieder bei uns einführen könnte, wie es sie schon früher gegeben hat“, erklärt Kramer.
10.000 Flaschen Bier seit Juni produziert
Dreimal wöchentlich wird gebraut. Seit Juni füllte Philipp Kramer bereits rund 10.000 Flaschen Lavamünder Bier ab, in echter Handarbeit.
„Ich habe jedes Flascherl etwa 15 Mal in der Hand bis es fertig ist. Wir bedrucken die Flaschen auch selber, das ist kein Etikett, sondern das ist eine Glasfarbe, die über den Ofen eingebrannt wird.“ Vier Sorten stehen bei der derzeit einzigen Lavanttaler Brauerei im Regal. Der Chef stellt sogar persönlich das Bier zu.