Wirtschaft

200 Millionen Euro für neues Kraftwerk

Die KELAG will 200 Millionen Euro in ein neues Kraftwerksprojekt in Oberkärnten investieren. Vier Jahre soll gebaut werden, zunächst starten aber die Umweltverträglichkeitsprüfungen. 2030 soll der Bau fertiggestellt sein. Es gab schon zahlreiche Gespräche mit Gemeinde und Experten des Landes.

Seit Mitte 2022 prüften Experten der KELAG, wie man der starken Veränderung des Wasserstandes in der Möll Herr werden soll. Beim Schwallsunk treten plötzlich Schwallwellen auf, die das Wasser rasch ansteigen lassen. Das Phänomen wird bei der Möll durch die Kraftwerke Gößnitz und Außerfragant verursacht.

Überschüssiges Wasser ableiten

„Die Prüfungen unserer Fachleute haben zur Empfehlung geführt, ein neues Kraftwerk zu errichten, den Wasserschwall aus dem Kraftwerk Außerfragant und einen Teil aus dem Kraftwerk Gößnitz zu fassen, durch einen Stollen bis in die Nähe des Ausgleichsbeckens Rottau zu leiten und dort energetisch zu nutzen“, sagt Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der KELAG.

„Dort kann die Energie des Wassers aus den Speichern der Kraftwerksgruppe Fragant in einem neuen Kraftwerk noch einmal zur Stromerzeugung genutzt werden, ohne dass ein Querbauwerk in der Möll errichtet werden muss“, so Freitag.

Plan gut für die Ökologie

Die KELAG stellte die Projektidee bereits den betroffenen Gemeinden vor. Die schwankenden Wasserspiegel seien für die Ökologie nicht gut, und deshalb stehe auch der Zuständige für Fischerei in Oberkärnten zu dieser Variante, sagte Freitag. Weniger Wasser sei für die Fischerei und die Ökologie nicht so schlimm wie große Schwankungen.

Durch eine konstante Wasserabgabe und die variablen Zuflüsse unterhalb von Außerfragant ergibt sich zukünftig ein durch die Niederschläge beeinflusster, natürlich gebildeter Wasserstand in diesem Abschnitt der Möll. Mit dem Projekt käme es zu einer nachhaltigen Verbesserung der Flussökologie, so KELAG-Vorstandsmitglied Danny Güthlein.

Die 200-Millionen-Euro-Investition ist Teil einer Summe von insgesamt zwei Milliarden Euro, die die KELAG in den kommenden Jahren in erneuerbare Energie investieren will.

Inbetriebnahme noch vor 2030

Konkrete weitere Projekte gebe es derzeit aber noch nicht. Seitens der KELAG erhoffe man sich eine Inbetriebnahme des neuen Kraftwerkes in Oberkärnten jedenfalls vor 2030. Es soll Energie für 30.000 Haushalte liefern.