100-Euro-Geldscheine
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Chronik

Banken locken mit Krediten

In der Vorweihnachtszeit tritt der Konsum stark in den Vordergrund. Werbung für mögliche Geschenke ist überall präsent, in allen Geschäften und im Internet. Werbung gibt es aber auch für Kredite von der eigenen Hausbank. Das sind Verlockungen vor allem für Menschen, die gerne und leicht Geld ausgeben.

In der E-Mail einer Hausbank an ihre Kunden ist von einer „flexiblen Finanzreserve für ungeplante Ausgaben“ oder für „große Träume“ die Rede. Abgewickelt werde der Kredit von einer Partnerbank der Hausbank. Es ist ein verlockendes Angebot, aber gleichzeitig auch die Gefahr, sich zu überschulden. Rechtlich gesehen ist so eine E-Mail Werbung sagt der Konsumentenschutz. Den Newsletter der Bank abzumelden sei eine Möglichkeit.

Oft können Raten von Anfang an nicht bedient werden

Nicht ausblenden könne man die Werbung beim Einkaufengehen, überall werden Kleinkredite für mögliche Weihnachtsgeschenke angeboten, sagte Schuldnerberater Karl Kleindl: „Wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass bei diesen Kleinkrediten oft Absicherungen – sprich Versicherungen – dabei sind. Ob das ein Geschäft für das einzelne Bankinstitut ist, will und kann ich nicht beurteilen. Wir haben als Rückmeldung erhalten, diese Kleinkredite lohnen sich in Summe für die Kreditinstitute.“

Kleindl sagte, bei schwer verschuldeten Klienten sehe man dann oft, dass schon vom ersten Kleinkredit angefangen, die Raten nicht bedient werden konnten, sagte Kleindl: „Die Händler selbst sollten genauer hinschauen müssen. Sie sollten sagen, wenn der das haben will, dann sollte er sich das auch leisten können. Nur leider wird diese Bonitätskontrolle zu selten durchgeführt.“

Schuldnerberatung: Genau überlegen

Kleindl appellierte, dass sich jeder Konsument genau überlegen sollte, ob er sich zusätzliche Raten wirklich leisten könne. Er persönlich würde kein Geschenk für Weihnachten 2022 kaufen und bis 2025 Raten dafür bezahlen wollen, sagte Kleindl.