Pfarrkirche in Maria Rain
Chronik

Maria Rain schließt Kindergartengruppe

Kindergartenpädagoginnen werden für viele Einrichtungen in Kärnten dringend gesucht. In Maria Rain (Bezirk Klagenfurt-Land) ist das Problem aber so akut, dass im Gemeindekindergarten schon ab Freitag eine von drei Gruppen vorübergehend bis Anfang Jänner geschlossen werden muss. Rund 20 Eltern sind betroffen.

„Schweren Herzens müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir ab 1. Dezember eine Gruppe schließen müssen“, heißt es im Schreiben der Gemeinde Maria Rain. Nur Kinder im verpflichtenden Kindergartenjahr und jene, bei denen beide Elternteile berufstätig sind, könnten weiter im Kindergarten Maria Rain betreut werden. Die Eltern der rund 20 betroffenen Kinder haben teils erst am Dienstag davon erfahren, dass sie sich um eine Betreuung für rund ein Monat kümmern müssen.

Kindergartengruppe geschlossen

Jasmin Kerschhakl, die Mutter eines betroffenen Kindes sagte, die Eltern seien von der Nachricht kalt erwischt worden: „Sie sind hilflos und auch ein bisschen wütend, was man ja auch verstehen kann, weil mit uns ist nicht persönlich geredet worden, das hätten wir uns sehr gewünscht.“

Betreuungsraum Kindergarten Maria Rain
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Ab sofort gibt es eine Gruppe weniger im Kindergarten Maria Rain

Amtsleiter: „Hatten personellen Abgang“

Der Amtsleiter der Gemeinde Maria Rain, Thomas Schurian, sagte, die Gemeinde sei gezwungen gewesen, eine Gruppe zu schließen, „weil wir einen personellen Abgang von zwei Personen hatten“. Schurian: „Bis zum Ende der Weihnachtsferien sollte die personelle Situation entschärft werden und ab Montag, dem 9. Jänner sollte der normale Kindergartenbetrieb für alle Kinder wieder weiter gehen.“

Der Betrieb wird allerdings nicht mit voll ausgebildeten Kindergartenpädagoginnen weiter gehen, sondern mit zwei Kleinkinderzieherinnen. Gerhild Hubmann, Leiterin der Landes-Bildungsabteilung sagte, es sei möglich, dass die Pädagoginnen übergangsmäßig ersetzt werden: „Auch Kleinkinderzieherinnen sind pädagogische Fachkräfte. Hier gibt es eine gesetzliche Grundlage. Man muss aber den Einzelfall anschauen. Wir von der Fachaufsicht, können einzelne Ausnahmen, sogenannte Ersatzerfordernisse, genehmigen.“

Amtsleiter Thomas Schurian
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Amtsleiter Thomas Schurian

Beruf der Kindergärtnerin soll attraktiver werden

Die Personalsituation ist freilich in vielen Kindergärten angespannt. Hilfreich wären gemeindeübergreifende Springer oder Springerinnen, sagt Marianne Kapelarie von der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen: „Dass man sagt, eine Gemeinde arbeitet mit einer anderen zusammen, und man hat dann ein bis zwei Springerinnen, die in der Gemeinde unterwegs sind.“

Das kostet freilich Geld und löst den generellen Personalmangel nicht. Ein Grund für den Personalmangel sei, dass sich viele Kindergärtner und Kindergärtnerinnen nach der Ausbildung und Matura an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) anderweitig orientieren. Die von der Politik ab Herbst 2023 angekündigte bessere Entlohnung und kleinere Gruppengrößen sollen den Beruf wieder attraktiver machen.