VCÖ-Experte Michael Schwendinger sagte, was Autofahrer subjektiv empfinden, bestätigen nun auch die aktuellen Daten der Autobahnzählstellen. Der Lkw-Verkehr auf den Autobahnen sei heuer vielerorts weiter gestiegen und liege teilweise bereits über dem Niveau von vor der Pandemie.
Der Abschnitt mit der höchsten Lkw-Belastung Kärntens war die A2 Südautobahn bei Villach mit über 1,5 Millionen Schwerfahrzeugen in den ersten zehn Monaten 2022, um 100.000 Lkws mehr als von Jänner bis Oktober 2019. Bei Pörtschach Ost nahm der Lkw-Verkehr um rund 80.000 zu, bei Klagenfurt um fast 90.000 auf 1,3 Millionen. Ähnlich auf der Tauernautobahn, wo bei Spittal mit rund 1,3 Millionen um 95.000 Lkw mehr fuhren als in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019.
VCÖ: Bahntransport forcieren
„Mehr Lkw-Verkehr bedeutet mehr Lärm, mehr Abgase, mehr Straßenschäden und damit mehr Baustellen und Staus. Umso wichtiger sind Maßnahmen, um den Lkw-Verkehr zu verringern, einerseits durch Verlagerung auf die Schiene, andererseits indem sie vermieden werden. Qualvolle Tiertransporte quer durch Europa sind nur die Spitze des Eisbergs“, so VCÖ-Experte Schwendinger.
Für den VCÖ liegen mögliche Lösungen zur Verringerung des Lkw-Verkehrs bei betrieblichen Gleisanschlüssen, um Güter direkt vom Betrieb auf die Schiene zu bringen. Es seien auch mehr Lkw-Kontrollen wichtig, denn die häufige Missachtung von arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen mache den Lkw-Transport durch unlautere Mittel billiger. Auch sei die Einhaltung des Tempolimits – für Lkw gilt Tempo 80 – verstärkt zu kontrollieren.
Reparatur statt Neukauf spart Kilometer
Das Konsumverhalten habe ebenfalls Einfluss auf das Transportaufkommen. Langlebige Produkte statt Wegwerfware, Reparatur statt Neukauf, regionale Ware statt Waren, die tausende Kilometer transportiert werden, tragen zur Vermeidung von Lkw-Fahrten bei, so der VCÖ.