Talstation Goldeckbahn
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Gericht

Goldeck: Millionenklage nach Unfall

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Dienstag ein ungewöhnlicher Zivilgerichtsprozess gestartet. Nach dem tödlichen Unglück an der Mittelstation im April 2019, bei dem ein Mitarbeiter bei Wartungsarbeiten ums Leben kam, fordern die Goldeck-Bergbahnen von der Republik Österreich 1,2 Millionen Euro Schadenersatz.

Zwei Jahre lang ermittelte die Staatsanwaltschaft nach dem Unglück im April 2019 in alle Richtungen. Mit dem Ergebnis, dass niemand für den Tod des damals 45-Jährigen zur Verantwortung gezogen werden kann. Der Techniker wurde damals vom herabschnellenden Tragseil getötet. Es wurden weder ein Materialfehler noch menschliches Versagen festgestellt. Auch ein Bundesheerflugzeug des Typs Hercules, das das Seil der Gondelbahn in Schwingung versetzt haben könnte, sei nicht schuld, so ein Sachverständiger. Die Ermittlungen gegen den Piloten wurden eingestellt. Erst, wenn neue Beweise vorliegen, werde das Verfahren fortgesetzt, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Goldeck: Millionenklage nach Unfall

Am Landesgericht Klagenfurt startet am Dienstag ein ungewöhnlicher Zivilgerichtsprozess. Nach dem tödlichen Unglück an der Mittelstation im April 2019, bei dem ein Mitarbeiter bei Wartungsarbeiten ums Leben kam, fordern die Goldeck-Bergbahnen von der Republik Österreich 1,2 Millionen Euro Schadenersatz.

Gondelbahn stand seit Unglück still

Dennoch kam es am Dienstag zu der Gerichtsverhandlung. Auf dem Zivilrechtsweg fordern die Goldeck-Bahnen im Zuge einer Amtshaftungsklage 1,2 Millionen Euro Schadenersatz von der Republik Österreich. Man wolle alles versuchen, um die Ursache für das Unglück zu klären, so die Bergbahnen gegenüber dem ORF. Seit dem Unglück stand die Gondelbahn still. Erst vor wenigen Wochen wurden die tonnenschweren Seile abgetragen.

Talstation Goldeckbahn
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Die Goldeckseilbahn wurde bereits abgebaut

Goldeckbahnen: „Es kann nur der Überflug gewesen sein“

Günther Werginz, von den Goldeck-Bergbahnen betonte in einem Interview mit dem ORF, dass andere Unglücksursachen ausgeschlossen worden sind: „Wir machen diese Seilarbeiten schon seit x Jahren und es hat nie, nie, nie einen Unfall gegeben. Wenn man die Gutachten aufmerksam durchliest, kann es nur der Überflug gewesen sein.“

Verhandlung Goldeck
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Erster Verhandlung

Sieben Zeugen hätten zudem ausgesagt, dass sie das Flugzeug gesehen hätten, wie es über das Seil geflogen ist.

Nächste Verhandlung im März am Unfallort

Der Anwalt des Bundesheer-Piloten, der heute ebenfalls zur Verhandlung kam, sprach von Sinnestäuschungen. Auch die Behauptung, dass es zu Manipulationen bei den Flugdaten gekommen sei, wurde zurückgewiesen.

Richterin Sarah Ritzmaier beauftragte den Sachverständigen, Berechnungen anzustellen, ob der Hercules Flieger überhaupt in der Lage gewesen wäre, das Seil zum Schwingen zu bringen. Auch über seismologische Erschütterungen von damals soll aufgeklärt werden. Die nächste Verhandlung findet im März am Unfallort, in der Mittelstation der alten Gondelbahn statt.