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ORF/Iris Hofmeister
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Politik

Höhere Netztarife: Protest aus Kärnten

Die Netztarife beim Strom, die mit dem Energiepreis den Strompreis ergeben, werden mit dem kommenden Jahr teurer. Das hat die Regulierungskommission der E-Control, der Regulierungsbehörde, beschlossen. Die Teuerung folgt somit der heurigen Kostenexplosion im Energiebereich. Von Seiten der Kärntner Politik gibt es Proteste.

Vor mehr als 20 Jahren wurde der Energiemarkt in Österreich liberalisiert. Nicht mehr eine Kommission im Wirtschaftsministerium bestimmt seitdem über die Energiepreise, sondern die E-Control. Diese Regulierungsbehörde erhebt, welche Kosten den Netzbetreibern bei der Errichtung, dem Ausbau und der Wartung des Stromnetzes jedes Jahr entstanden sind. Danach wird von der Regulierungsbehörde der Tarif festgesetzt, so Vorstand Alfons Haber.

In diesem Tarif findet sich auch ein Netzverlustentgelt: „Und diese Netzverlustentgelte die über den Strom zu beschaffen sind haben natürlich Auswirkungen auf den Strommarkt wie wir ja alle leider festgestellt haben und somit wirken sich diese Preiserhöhungen für die Beschaffung der Netzverluste auch bei den Netzentgelten aus.“

Bisher gab es hohe Einsparungen

Doch Haber verwies darauf, dass die Festsetzung der Tarife in der Vergangenheit oft Senkungen ergeben hätten. Eine Erhebung der E-Control habe hohe Einsparungen ergeben, der Mehrwert für Kunden sei massiv gewesen: „Wir sprechen hier von jährlich etwa 1,3 Milliarden Euro.“ Insgesamt hätten sich die Österreicher am Energiesektor rund 28 Milliarden Euro erspart.

Opposition: Erhöhung muss verhindert werden

Doch die nun festgesetzte Erhöhung bedeute für die Kärntner Haushalte Mehrkosten, kritisierte die Opposition. Die Erhöhung der bereits überdurchschnittlich hohen Netzkosten in Kärnten müsste mit allen Mitteln verhindert werden. Die Netzkosten müssten auf das niedrigere bundesweite Niveau sogar gesenkt werden, forderten FPÖ und Team Kärnten.

Kaiser: Bund soll ein Viertel übernehmen

Mehrkosten von fast 90 Euro pro durchschnittlichem Haushalt kritisierte am Samstag auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in einer Aussendung. Er forderte die Bundesregierung auf, die Erhöhung um rund ein Viertel selbst zu übernehmen. Er werde das auch zum Thema der Landeshauptleutekonferenz am kommenden Freitag machen, so Kaiser.