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Chronik

Krampusvereine finden keine Versicherung

Allerorts finden dieser Tage die Krampusumzüge statt. Nicht immer finden solche Veranstaltungen ohne Zwischenfälle statt. Das hat Folgen für die Krampusvereine. Sie müssen die Haftung selber übernehmen oder sagen ihre Läufe ab, da immer mehr Versicherungen abspringen.

In Oberösterreich wurde bei einem Krampuslauf ein Zehnjähriger von einem Absperrgitter getroffen und brach sich den Fuß. Ein Fall für die Versicherung, doch immer mehr Versicherungen springen ab. Daher finden heuer nicht alle Krampusläufe nach Plan statt. So musste etwa die Ebenthaler Perchtengruppe ihre Veranstaltung dieses Wochenende kurzfristig abblasen. 15 der 20 Gruppen sprangen überraschend ab, zusätzlich erteilte die Haftpflichtversicherung dem Verein eine Absage.

Versicherungen steigen bei Sachschäden aus

Kein Einzelfall, so Reinhard Wastl, Organisator des Villacher Krampuslaufes: „Es gibt fast keine Versicherung mehr, die die Vereine versichert. Vor 20 Jahren war das selbstverständlich, dass man eine Haftpflichtversicherung bekommen hat. Das Problem ist, dass in letzter Zeit viel passiert ist, nicht auf Personen bezogen, aber im Bereich Sachbeschädigung, dass ein Auto beschädigt wurde etwa, und da steigt die Versicherung aus.“

In Villach haften Gruppen selbst

In Villach hat man deswegen eine eigene Regelung für einen sicheren Ablauf des Krampuslaufes getroffen. So müssen die Obmänner der teilnehmenden Gruppen eine Teilnahmebedingung unterschreiben, in der steht, dass der Organisator und Veranstalter keine Haftung übernimmt. Somit trägt das Risiko der Teilnehmer beziehungsweise die Gruppe selbst. Das gilt auch für Schäden oder Verletzungen, die während des Umzugs passieren.

Auch aggressive Zuschauer sorgen für Probleme

Nicht immer sind aber die Krampusse Schuld daran, wenn es zu Vorfällen kommt. Wastl kennt auch die andere Seite: „In letzter Zeit ist es so gewesen, dass man die Krampusse vor den Zuschauern schützen musste, weil die teilweise aggressiv agieren, wenn man leicht mit der Rute ankommt beziehungsweise die Krampusse auch oft bei den Hörnern gepackt werden.“ Wastl plädiert deswegen auch für einen respektvolleren Umgang auf beiden Seiten, nur so könne ein sicherer Ablauf gewährleistet werden.