Skulptur und Kreuz
ORF
ORF
Chronik

Kaum Assistierter Suizid in Kärnten

Seit Jänner ist es in Österreich gesetzlich möglich, als Schwerstkranker mittels Sterbeverfügung aus dem Leben zu scheiden. Von diesem Assistierten Suizid nahmen bisher nur eine Handvoll Patienten in Anspruch. Medizinisch bewährte Alternativen können das Leben der Patienten noch lebenswert machen.

Den Zeitpunkt zu gehen, frei wählen zu können, darum geht es beim assistierten Suizid. Aber das Gesetz alleine schafft noch keine Nachfrage, viel eher ist es die Bandbreite an medizinischen Möglichkeiten, den letzten Lebensabschnitt für schwerstkranke Patienten lebenswert zu gestalten.

Viele Gespräche werden geführt

Es geht um die Gespräche, um den Menschen mit seinen Ängsten zu hören. Es würden zwar immer wieder Patienten mit dem festen Entschluss zum assistierten Suizid auf die Palliativstation ins Klinikum Klagenfurt kommen, doch keiner habe sich bis jetzt dazu durchgerungen. Man versuche nicht jemanden davon abzubringen, sondern versuche den Patienten die Schmerzen zu nehmen und zu zeigen, dass es doch geht, sagte Monika Jahn von der Palliativstation des Klinikum Klagenfurt.

Buch Danksagungen
ORF
Kein Kärntner entschied sich für einen assistierten Suizid

Rund 15 Kärntner sind aufgeklärt

Man habe in Österreich bis zu 400 Aufgeklärte erwartet, es seien aber nur rund 100 geworden, sagte Rudolf Likas, Vorstand der Palliativmedizin im Klinikum Klagenfurt. In Kärnten seien es etwa 15. Zehn bis 20 sind es österreichweit die ihren Zeitpunkt aus dem Leben zu scheiden, selbst gewählt haben.

Assistierter Suizid in Österreich

In Österreich ist assistierter Suizid seit Jänner 2022 gesetzlich möglich. Nur wenige Menschen haben diese Möglichkeit bisher in Anspruch genommen. Viele medizinisch bewährte Alternativen können das Leben der Patienten noch lebenswert machen.

Mehr Hospizbetten benötigt

Das Thema ist auch im LKH Villach, auf der Palliativstation allgegenwärtig. Auch hier sei die Aufklärung über Alternativen das um und auf. Man habe eine gute Zusammenarbeit mit den Spezialabteilungen im Klinikum und bekomme die Patienten früh zugewiesen, sagte Susanne Zinell von der Palliativstation des LKH Villach. „Wir lernen einander gut kennen, es bildet sich eine Vertrauensbasis auf und auf dieser Basis könne wir unsere Patientinnen und Patienten dann begleiten“, so Zinell.

Es brauche auch in Kärnten stationäre Hospizbetten und einen Ausbau der Palliativ- und Hospizarbeit, für einen würdevollen letzten Lebensabschnitt, hieß es von der Diakonie de La Tour.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.