Die Filialkirche Dornbach in Malta ist Katharina geweiht. Der kleine spätgotische Bau wurde 1461–1463 von Andreas von Weißbriach, dem Schlossherren von Schloss Dornbach, gestiftet. Kärnten Guide Rotraud Jungbauer: „Das mittlere Bild des Hochaltars zeigt die Verlobung der Katharina mit Jesus. Diese Verlobung ist der heiligen Katharina im Traum erschienen. Sie war die Tochter des Königs von Zypern und sollte verheiratet werden. Der Sohn des Kaiser bewarb sich um ihre Hand. Sie verweigert sie ihm aber, weil sie feststellte, dass der Bewerber ihr weder an Adel noch an Schönheit, Reichtum oder Weisheit entsprach.“
Dann begegnete ihr ein Eremit und gab ihr folgenden Rat, so Junbauer: „Sich an die Mutter Gottes zu wenden, denn der beste Kandidat für Katharina sei Jesus Christus.“ Sie ließt sich taufen, wurde Christin und von ihrem Vater dafür eingesperrt. Auch dadurch ließ sie sich nicht bekehren, kehrte nicht zum Vielgötterglauben zurück und blieb Jesus treu.
Aber was hat Katharina mit dem Spruch „Kathrein stellt das Tanzen ein“ zu tun? Eine mögliche Erklärung, so Jungbauer: „Das Fest der Heiligen Katharina ist am 25. November, eines der letzten heiligen Feste vor dem Advent. Der Advent ist eine Bußzeit, eine geschlossene Zeit, in der das Tanzen verboten war.“ Auch die Geigen, so ist es überliefert, mussten in dieser Zeit stumm bleiben: „Wegen all dieser Verbote hat sich der Brauch entwickelt, dass man am Samstag vor dem 25. November noch eine große Tanzveranstaltung abhält, den Kathreintanz.“ Danach durfte nicht mehr gefeiert
Einst begann das Tanzverbot am 11. November
Das Tanzverbot war aber nicht immer an den Tag der Heiligen Katharina geknüpft, so Jungbauer: „Ursprünglich war es der Martinstag, der 11. November, von dem an das Tanzen und Heiraten verboten waren und die Fastenzeit begonnen hat.“ Einst war der Kathreinstag noch etwas ganz anderes, nämlich das endgültige Ende der Weidezeit: „Die Schafe wurden geschoren, die Dienstboten konnten ihren Arbeitsplatz wechseln und bekamen den Lohn. Wenn man als Dienstbote den Lohn für den ganzen Sommer bekommt, geht man gerne gleich feiern, essen und trinken. Vielleicht war das der Grund, warum man den letzten großen Tanz vom Martinstag auf den Kathreinstag vorgelegt hat.“
Für alle Tanzfreudigen war es dann eine wenig beschwingte Zeit. Denn einst war das Tanzen sogar bis zum Dreikönigstag untersagt. Seit geraumer Zeit ist es wieder früher möglich: „Bis zum 26. Dezember, dem Stefanitag, da darf man wieder tanzen.“
Vermutlich erfundene Gestalt
Katharina von Alexandrien wird in der katholischen und orthodoxen Kirche als Märtyrerin verehrt, gehört zu den 14 Nothelfern und ist Schutzpatronin von Schulen und Schneiderinnen. Nach heutigem Forschungsstand handelt es sich aber mit großer Sicherheit um eine erfundene Gestalt. Die Legende wurde vermutlich nach dem Schicksal der spätantiken von Christen ermordeten Philosophin Hypatia aus Alexandria (ca. 355–415/416) konstruiert. Dabei wurden die Rollen von Christen und Heiden vertauscht.