Politik

Regierung beschließt Sozial-Förderungen

Die Landesregierung hat am Dienstag Förderungen mit einem Volumen von 11,8 Millionen Euro für Sozialprojekte beschlossen. Darunter auch ein Pilotprojekt der persönlichen Assistenz für Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Mit der Assistenz sollen Menschen mit einer psychischen Erkrankung darin unterstützt werden, trotz ihrer schweren Erkrankung möglichst lange selbständig zu leben, so Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ). Das Projekt startet bereits mit 1. Dezember, bis 31. Dezember 2023 sei ein Budget in Höhe von 274.000 Euro veranschlagt worden.

Die restlichen Beschlüsse betrafen unter anderem die Kinder- und Jugenderholungsaktion, die auch heuer wieder durchgeführt wird: 233 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren nahmen daran teil, Kinder, die gesundheitlich gefährdet und/oder sozial benachteiligt sind. Die Kosten beliefen sich auf 275.000 Euro.

Wohnen für Mütter und Kinder

Im Mutter-Kind-Wohnen „Aufwind“, betrieben von der AVS, werden schwangere Frauen und Mütter in Krisensituationen betreut. Die Aufenthaltsdauer in der Hausgemeinschaft im Klagenfurter Stadtteil Waidmannsdorf ist mit zwei Jahren begrenzt. Im Mu-Ki-Wohnen leben 15 Frauen mit ihren 18 Kindern. Die Auslastung liegt bei rund 91 Prozent. Beschlossen wurde eine Förderung in Höhe von 505.000 Euro.

Das Mutter-Kind-Wohnen „Wernberg“, ebenfalls von der AVS betrieben, ist eine 24-Stunden-Betreuung für schwangere Frauen und Mütter in Krisensituationen. Ziel ist es, dass die Mütter in der Einrichtung soweit befähigt werden, dass sie sich um ihr Kind kümmern können, um ein selbstständiges Leben führen zu können. Es stehen acht Wohnungen für jeweils eine Mutter mit max. zwei Kindern zur Verfügung. Im Vorjahr wurden 14 Mütter und 16 Kinder betreut. Die beschlossene Förderung beträgt 745.000 Euro.

Prävention für Kinder und Jugendliche

Beim Psychologisch-Psychotherapeutischen Dienst der AVS liegt der Schwerpunkt im Bereich der Prävention. Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen, psychischen Problemen, interaktiven Störungen und anderen Symptomformen werden möglichst früh erfasst. Heuer wurden etwas mehr als 3.000 Klienten betreut, was einem Plus von sechs Prozent entspricht. Die Kosten betragen 1,47 Millionen Euro.

Die Therapiezentren für Kinder und Jugendliche der AVS gibt es in allen Bezirkshauptstädten. 1.630 Kinder und Jugendliche werden betreut, ein Plus von sieben Prozent. Bei den Therapien beträgt das Plus 26 Prozent: Knapp 20.000 Therapien (Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Hippotherapie, Schwimmtherapie, Klettertherapie, tiergestützte Intervention usw.) wurden durchgeführt. Die Kosten betrugen dafür 1,55 Millionen Euro.

Ambulante Erziehungshilfe für Eltern

Bei der Ambulanten Erziehungshilfe der AVS handelt es sich um eine Einrichtung für behinderte Kinder und deren Eltern. Das Angebotsspektrum reicht von der Frühförderung beeinträchtigter Kinder (zu Hause oder in den Sozial- und Gesundheitszentren der AVS in den Bezirken) über verschiedene Förderungsformen im Kindergartenbereich im Sinne einer integrationspädagogischen Frühförderung sowie die außerschulische Betreuung durch die ambulante Lernförderung bis zur Nachbetreuung und Unterstützung jugendlicher Behinderter in Institutionen und zu Hause. Unterstützt werden hier rund 1.200 Kinder pro Jahr. Das Land zahlt dafür 2,25 Millionen Euro.

Mehr Geld für Pflegefamilien

Am Dienstag wurde auch die Anhebung der Unterstützungsleistungen für Pflegefamilien ab 2023 beschlossen: Für das Jahr 2023 steht eine Erhöhung des Richtsatzes um 4,75 Prozent an. Damit sind Mehrkosten von 150.000 Euro verbunden. Aktuell sind in Kärnten 286 Pflegekinder bei Familien untergebracht. Außerdem verfügt Kärnten über 24 Krisenpflegeplätze. Mit 1.1.2023 beträgt das Pflegegeld für Pflegekinder unter zehn Jahren 587 Euro, für Pflegekinder über 10 Jahre 629 Euro. Die Unterstützungsleistung für Krisenpflegeltern beträgt 62 Euro pro Tag. Das Pflegekinderwesen wird mit 4,53 Mio. Euro finanziert.