Totale Spaßbecken Kärnten Therme
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Wirtschaft

Hallenbäder rechnen mit Rekordzahlen

Seit mehr als einem Jahr hat Klagenfurt kein Hallenbad mehr. Das schlägt sich jetzt in den Besucherzahlen der anderen Bäder in Villach, St. Veit und Spittal nieder, sie erwarten für heuer Rekordzahlen. Die derzeitige Situation bringt die Hallenbäder teilweise aber auch an ihre Grenzen und Schwimmvereine oft zum Verzweifeln.

225.000 Besucher wurden bis 31.Oktober in der Villacher Therme gezählt. Im Jahr 2019, also im letzten Vollbetriebsjahr vor der Coronavirus-Pandemie, wurden im selben Zeitraum nur 216.000 Besucher gezählt. Alfred Winkler, der stellvertretende Magistratsdirektor in Villach und zuständig für die Kärnten Therme, das größte Hallenbad Kärntens, spricht vom „sicher stärksten Jahr“ seit Bestehen.

Viele Schulklassen

In Villach besuchten seit Schulbeginn auch 118 Schulklassen die Kärnten Therme, ein Viertel davon kam aus Klagenfurt. Auch das Hallenbad St. Veit ist derzeit gut ausgelastet, manchmal sogar fast überlastet, das erfordert ein koordiniertes Vorgehen, sagte der Betriebsleiter des St. Veiter Hallenbades Thomas Pipan.

„Viel mehr geht nicht mehr, es ist jetzt eher so, dass ich zu koordinieren versuche, dass für alle zu den richtigen Zeiten Platz ist. Wir haben uns vor allem für die Vormittage, wo der Andrang der Schulen groß ist, auf maximal 150 Schwimmerinnen und Schwimmer begrenzt, um nicht zu wenig Wasserzeit für die Kinder zu generieren.“ Die zusätzlichen Einnahmen seien laut Pipan sehr angenehm, um Sachen verbessern zu können und damit auch das Preisniveau und die Öffnungszeiten halten zu können.

Hallenbäder erwarten Rekordumsatz

Herausforderung für Eltern und Schwimmvereine

Doch nicht nur Schulklassen, vor allem Schwimm- und Triathlon-Vereine müssen, nachdem es keine Möglichkeit mehr in der Landeshauptstadt zum Trainieren gibt, nach Villach, St. Veit oder sogar Spittal ausweichen. Das sei eine tägliche Herausforderung, so Klaus Brandstätter vom Schwimmverein Wörthersee: „Die reine Fahrtzeit nach Spittal beträgt in etwa 55 Minuten, hin und retour also fast zwei Stunden. Zwei Stunden wird trainiert, plus umziehen, werden also rund viereinhalb Stunden benötigt.“

In Spitzenzeiten habe man mit 150 Kindern trainiert und diese in der Pandemie relativ gut über die Runden gebracht. Seit der Schließung des Hallenbades würden sich aber nur mehr etwa 40 Kinder den Weg antun, so Brandstätter. Für Eltern, deren Kinder mehrmals in der Woche zum Schwimmtraining fahren, sei der Aufwand groß, pendeln steht auf der Tagesordnung. „Es ist ein Theater, fast jede Woche bekommen wir andere Termine. Traurig eigentlich, seit zwanzig Jahren weiß die Politik, dass das Hallenbad saniert gehört und es ist nichts passiert“, so Josef Kassl-Galvani aus Völkermarkt. Seine drei Söhne sind beim Schwimmverein Wörthersee.

Neues Hallenbad 2024

Die Stadtwerke Klagenfurt stellen tägliche Shuttlebusse für die Vereine zur Verfügung, ein baldiges Ende des Pendelns ist aber nicht in Sicht. Die Stadt Klagenfurt will jedenfalls am Plan festhalten, das neue Hallenbad im Jahr 2024 zu eröffnen – mehr dazu in Klagenfurter Hallenbad soll 2024 eröffnen.