Gaszähler Privathaushalt
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wirtschaft

Energiekosten machen Betrieben zu schaffen

Die hohen Energiekosten machen derzeit vielen Unternehmen quer durch die unterschiedlichsten Branchen zu schaffen. Gefordert wird ein Eingreifen der Politik in die Preisgestaltung, denn die Kosten könnten nicht voll an die Kunden weitergegeben werden. Manche Betriebe setzen auf erneuerbare Energie.

Der Holzpaletten-Produzent Tema in Launsdorf (Gemeinde St. Georgen am Längsee) investierte bereits vor drei Jahren in Photovoltaik. Durch die zunehmende Automatisierung in der Produktion stiegen auch die Energiekosten. Bis zum Jahresende will das Unternehmen die Photovoltaikanlage soweit ausbauen, dass im kommenden Jahr 70 Prozent der Kosten dadurch abgedeckt werden können.

Firma Tema in Launsdorf
ORF
Tema in Launsdorf

Energiepreis viertelstündlich neu festgelegt

Die restlichen 30 Prozent werden über einen neuen Vertrag mit dem bestehenden Energieanbieter abgerechnet, so Geschäftsführerin Edith Jandl: „Wir haben uns wegen der hohen Angebotspreise im heurigen Jahr entschieden, mit unserem Energieanbieter im nächsten Jahr einen Spotvertrag abzuschießen, das heißt, der Energiepreis wird viertelstündlich festgelegt und wir werden nach diesem Modus abrechnen.“

Editz Jandl von Tema
ORF
Edith Jandl

Kein Thema ist Photovoltaik hingegen für die Großgärtnerei Blumenhof in Villach. Die Dächer der Gewächshäuser können nicht verdeckt werden, weil das Licht für die Pflanzen gebraucht wird. Es wird also versucht, Energie zu sparen, erklärt Geschäftsführer Michael Schludermann: „Wir versuchen, über energiesparende Maßnahmen eine Dämpfung zu finden. Wir können die Isolierungen noch verbessern, es gibt Energiesparschirme, die über Nacht zugehen und ungefähr 20 Prozent Energie einsparen.“

Michael Schludermann vom Blumenhof Villach
ORF
Michael Schludermann

Sparmaßnahmen bei Isolierung

Der Großbetrieb, der auch andere Blumenhändler und Gärtnereien beliefert, wird von den hohen Kosten gleich mehrfach getroffen, so Schludermann: „Wir spüren es beim Heizöl, das ungefähr den doppelten Preis des Vorjahres hat, beim elektrischen Strom kommt das Vierfache dazu, dazu die CO2-Abgabe und dann treffen uns noch die Treibstoffkosten, weil wir für Kollegen mit produzieren und dann mit den Lieferwagen ausliefern müssen.“

Energiekosten machen Betrieben zu schaffen

Die hohen Energiekosten machen derzeit vielen Unternehmen quer durch die unterschiedlichsten Branchen zu schaffen. Gefordert wird ein Eingreifen der Politik in die Preisgestaltung, denn die Kosten könnten nicht voll an die Kunden weitergegeben werden. Manche Betriebe setzen auf erneuerbare Energie.

Hohe Energiekosten auch für Nahversorger

Die Preise können von den Betrieben nicht im selben Ausmaß an die Kunden weitergegeben werden. Dieses Problem haben auch die Nahversorger. Anton Kovsca betreibt ein Geschäft in Nötsch und ist Sprecher der Adeg-Marktbetreiber. „Man merkt es am Einkaufsverhalten der Kunden und wir merken es selbst im Betrieb, weil immer mehr Produkte gekühlt werden müssen. Sehr viele Convenience-Produkte sind gekühlt, der Tiefkühlbereich wird auch immer größer, dadurch ist der Energiebedarf in einem solchen Geschäft riesengroß.“

ADEG Geschäftsführer Anton Kovsca
ORF
Anton Kovsca

Im nächsten Jahr rechnet Kovsca mit Energie-Mehrkosten von 50.000 Euro. Immer stärker wird die Forderung nach einem Eingreifen der Politik in die Preisgestaltung.

In einer Aussendung reagierte die FPÖ und fordete einen günstigen KELAG-Grundversorgungstarif auch für Kleinunternehmen. Die FPÖ kündigte in der nächsten Landtagssitzung entsprechende Initiativen an.