Kraftwerk Fragant von innen
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Chronik

Möll: Kraftwerk oder Ausgleichsbecken

Der stark schwankende Wasserstand der Möll unterhalb der Kraftwerksgruppe Fragant wirkt sich negativ auf die Flussökologie. Um einer EU-Richtlinie zu entsprechen, prüft die KELAG nun, das sogenannte Schwellwasser über ein Ausgleichsbecken oder ein zusätzliches Kraftwerk in die Möll abzugeben. Was gebaut wird, soll sich bis Anfang kommenden Jahres entscheiden.

Um den schwankenden Strombedarf auszugleichen und Bedarfsspitzen abzudecken, werden die Turbinen der Kraftwerksgruppe Fragant mehrmals täglich ein- und ausgeschaltet: „Damit steigt einmal der Wasserstand rasant an, es kommt zu einem Schwall, und er sinkt dann rasch ab, das ist der sogenannte Sunk. Fachleute sprechen von der Schwall-Sunk-Thematik,“ so KELAG-Unternehmenssprecher Josef Stocker.

Fischbestand in der Möll wird beeinträchtigt

Der stark schwankende Wasserstand der Möll beeinträchtigt vor allem den Fischbestand der Möll in diesem Bereich. Eine EU-Richtlinie sieht vor, dass in den kommenden Jahren eine Lösung für den schwankenden Wasserstand gefunden werden muss. Derzeit prüfe die Kelag zwei Varianten, sagte Stocker: „Eine Variante ist zum Beispiel der Bau eines großen Speicherbeckens in der Außerfragant, damit das Wasser vom Schwall gleichmäßiger in die Möll abgegeben werden kann. Eine andere Variante wäre auch ein Kraftwerk zu errichten, um den Außenschwall ein weiteres Mal für die Stromversorgung zu nutzen.“

Die Kraftwerksvariante mit einer Leistung von etwa 20 Megawatt wäre zwar wesentlich teurer, brächte aber zusätzlich den so dringend benötigten Strom. Bei dieser Variante müsste ein Stollen durch den Berg gegraben werden und ein weiterer Maschinensatz in der Nähe des Beckens Rottau errichtet werden, um das Wasser in das ausgleichsbecken Rottau einleiten zu können.

Eventuell Entscheidung in zwei Monaten

Vorgespräche mit Grundstücksbesitzern gebe es zwar, ob ein Kraftwerk oder doch ein Ausgleichsbecken gebaut werde, sei derzeit aber noch offen. Stocker: „Es ist momentan noch zu früh zu sagen, was kommen wird. Wir sollten in etwa zwei Monaten mehr wissen.“ Beide Varianten führen zu einem deutlich gleichmäßigeren Wasserstand der Möll, so Stocker. Auf den Raftingbetrieb in diesem Abschnitt werde sich das auswirken. Mit den Betreibern werde die KELAG nach Lösungen suchen.