Das Fernheizwerk in Reißeck
ORF
ORF
CHRONIK

Immer mehr private Kraftwerke

Die Energiekrise macht es deutlich, wie wichtig Alternativen zu Öl und Gas werden. Die steigenden Preise veranlassen immer mehr Menschen, ihre Heizungen umzurüsten. Manche setzen jetzt sogar auf private Fernheizwerke. In Reißeck im Mölltal haben sich fünf Landwirte zusammengeschlossen, um ihre alten Ölheizungen zu ersetzen.

Insgesamt stehen in Kärnten bereits etwas mehr als 250 Fernheizwerke. Geht es nach den Plänen des Landes, sollen künftig noch deutlich mehr dezentrale Fernheizwerke errichtet werden. Auch private Initiativen tragen jetzt dazu bei.

In Penk im Mölltal haben sich Stefan Schupfer und vier weitere Landwirte dazu entschlossen, ein Fernheizwerk mit 400 Kilowatt Leistung zu realisieren. Die Kosten von 700.000 Euro werden sie zunächst alleine stemmen, um das Projekt zu realisieren. Es gibt aber auch Förderungen durch die EU, den Bund und das Land.

Arbeiter beim neuen Fernheizwerk
ORF
Die Arbeiten für das Fernheizwerk in Penk laufen

„Alle müssen zusammenhelfen“

Stefan Schupfer erzählt über die Beweggründe: „Nachdem Öl-Heizungen sehr verbreitet sind, und die Förderlandschaft derzeit sehr interessant ist, haben wir das Projekt ausgeweitet. Wir nehmen alle dazu, die ein Interesse haben. Die Leute müssen zusammenhelfen und dahinter stehen, sonst funktioniert es nicht.“

Aktuell sind 21 Objekte an das Fernheizwerk eingebunden. Es gebe aber noch Kapazitäten, um weitere Häuser ans Netz anzuschließen, sagen die Betreiber. Die Anschlusskosten pro Haus: 7000 bis 10.000 Euro.

Penk im Mölltal
ORF
In vielen ländlichen Regionen, wie hier in Penk, werden Haushalte an private Werke angeschlossen

8,5 Millionen Liter Öl eingespart

Was aus einem regionalen Projekt entstehen kann, zeigt auch ein Beispiel in Köttmannsdorf. Im Jahr 2007 ist ein Fernheizwerk für 80 Haushalte errichtet worden. Mittlerweile werden von den Betreibern in ganz Mittel- und Unterkärnten Fernheizwerke errichtet und betrieben – für 8500 Haushalte. Umgerechnet seien damit bereits 8,5 Millionen Liter Öl eingespart worden.

Daniel Schöffmann von der Regionalwärme Gruppe in Köttmannsdorf: „Aktuell haben wir 22 Heizwerke in Kärnten. Das Ziel ist es, dass wir das weiter ausbauen. Bis 2030 rechnen wir, dass sich die Zahl der Standorte verdoppeln wird.“

Land will Förderungen umstellen

Das Land will jetzt neue Förderstrukturen schaffen, um auch abgelegenere Regionen mit Fernwärme versorgen zu können. Landesrätin Sara Schaar (SPÖ): „In der Förderumstellung wird es darum gehen, dass das Land für die Fernwärme Infrastruktur bauen wird. Das Land soll Inhaber der Leitung sein und der Betreiber wird über diese Leitung die Kundinnen und Kunden versorgen.“