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Chronik

Aufregung um Büroleiter im Rathaus

Aufregung herrscht in der Stadt Klagenfurt um den Büroleiter von Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten). Es geht mutmaßlich um Abrechnungen in Höhe von 82.000 Euro – innerhalb von vier Monaten. SPÖ und NEOS vermuten eine unsaubere Vorgehensweise.

Patrick Jonke war bis zum Frühjahr als Leasing-Mitarbeiter im Rathaus beschäftigt. Die Übernahme des Bürgermeister-Büroleiters als fixer Angestellter hat den Fall ins Rollen gebracht. Denn die Endabrechnung seines Leasings hat offenbar Mehrkosten von 82.000 Euro verursacht. Diese Rechnungen beziehen sich alleine auf den Zeitraum von Dezember bis März.

Der Klubobmann der Klagenfurter SPÖ, Maximilian Rakuscha, spricht von einem "verschwenderischen Umgang mit Steuergeld“. Außerdem stelle sich die Frage der „Ungleichbehandlung beziehungsweise Bevorzugung gegenüber den anderen Mitarbeitern des Rathauses“. Bürgermeister Scheider habe als Personalreferent „höchsten Aufklärungs- und Erklärungsbedarf“, so Rakuscha.

Auch NEOS-Landessprecher und Klubobmann Janos Juvan fordert im ORF-Interview volle Aufklärung: „Patrick Jonke bekleidet ja mehrere Funktionen, auch innerhalb der Partei. So wie sich die Sache darstellt, scheint er nicht zu unterscheiden, für wen er gerade seine Arbeit verrichtet. Es scheint so, dass er im Zweifelsfall die Stadt Klagenfurt dafür zahlen lässt. Ich habe das Gefühl, dass hier Trennung stattfindet.“

Jonke: „Habe nichts unrechtmäßig kassiert“

Patrick Jonke – er ist auch Klubobmann des Team Kärnten im Rathaus – weist sämtliche Vorwürfe zurück. Er dementiert auch, dass er in der Rathaus-Dienstzeit etwa Tulpen in den gelben Farben des Team Kärnten an die Bevölkerung verschenkt habe. „Unrechtmäßig habe ich überhaupt nichts kassiert. Ich arbeite für die Stadt Klagenfurt, nicht für die Partei“, sagt Jonke.

Er könne die medial kolportierte Summe von 82.000 Euro für seine Leasing-Abrechnung vorerst nicht bestätigen, da er die Rechnungen laut eigenen Angaben noch nicht gesehen habe. Er hält aber fest: „Die Summe von 82.000 Euro – soferne diese stimmt – ergebt sich durch bestimmte Punkte. Die Summe enthält auch die Mehrwertsteuer oder Lohnnebenkosten. Das bedeutet, da sind zweimal Urlaubs- und Weihnachtsgelder drinnen. Zusätzlich ist der Urlaub abgerechnet worden“, so Jonke im ORF-Interview.

Bürgermeister Christian Scheider vom Team Kärnten schreibt in einer Stellungnahme, dass bei der Übernahme von Leasingmitarbeitern immer Endabrechnungen mit kurzfristigen Mehrkosten anfallen würden. Das Grundeinkommen seines Mitarbeiters sei aber nicht höher als das der Vorgänger in dieser Position. Zudem sei er froh, dass das Kontrollamt die Causa objektiv prüft, so wie es der Kontrollausschuss gefordert hat.

SPÖ und NEOS fordern unverzüglich eine Sitzung des Personalausschusses.