Tower Flughafen Klagenfurt
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Wirtschaft plagt schwindendes Flugangebot

Die Einstellung der Früh- und Spätabendflüge zwischen Klagenfurt und Wien ab Ende März nächsten Jahres trifft die Kärntner Wirtschaft schwer, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Klagenfurt werde als Ausgangsflughafen für Geschäftsreisende zunehmend uninteressant.

Geschäftsreisende müssen ihre Termine eng takten. Das gilt besonders auch für die Anreise zu diversen Besprechungen. Mit dem Flug in der Früh nach Wien und dem Rückflug am Abend nach Klagenfurt sei das möglich gewesen, sagt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. In Zukunft aber nicht mehr.

Wenn der erste Flug am Tag um 10.15 Uhr gehe, sei der Tag relativ kaputt. Mandl: „Ich fliege ja deshalb früh, damit ich um 8.00 oder 9.00 Uhr in Bukarest, Prag oder Deutschland bin. Üblicherweise beginnen um 8.30 oder 9.00 Uhr die Konferenzen. Um 22.30 Uhr ging die letzte Maschine nach Klagenfurt. So konnte ich den Tag effizient nutzen. Wenn das nicht mehr geht, fehlen mir einer oder zwei Tage, weil ich mehr Zeit für die An- oder Rückreise benötige. Dann sucht man sich Alternativen, wo man das alles dennoch in einem engen Zeitkorsett schafft.“

Damit spielt Mandl auf das Ausweichen nach nahegelegenen Flughäfen an: „Für den Zentralraum Villach und Klagenfurt wird es Laibach sein; für den Unterkärntner Raum wird es Graz sein. Der Oberkärntner Raum wird unter Umständen nach Salzburg auspendeln.“

Mandl sagte auf die Frage, ob der Flughafen Klagenfurt unter diesen Umständen aus Sicht der Wirtschaft überhaupt noch eine Zukunft hat: „Wenn keine Alternativen kommen – wie man nach Frankfurt oder woanders hin kommt – wird er für Geschäftsreisende weniger interessant werden.“

Reaktionen

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte aufgrund der aktuellen Geschehnisse eine Stellungnahme seitens des Mehrheitseigentümers des Flughafens, sowie der Kärntner Landesregierung ein: "Der Airport wird aufgrund der weiteren Ausdünnung für Geschäftsreisende noch unattraktiver. Eine wichtige Zielgruppe des Flughafens droht völlig wegzubrechen. Die Ryanair-Verbindungen alleine werden den Flughafen wohl nicht retten können.“

Die FPÖ fordert eine rasche Rücknahme der Streichung der AUA-Flüge: „Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber sind jetzt gefordert, gemeinsam mit dem Mehrheitseigentümer sofort nach Wien zu fahren und sich dafür einzusetzen, dass die Streichung des Früh- und Abendfluges durch die AUA doch noch zurückgenommen wird. Dazu darf es nicht kommen, weil es der nächste Schritt für ein Ende des Flughafens wäre", sagt der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer.