AUA Flugzeug Flughafen Klagenfurt
ORF/Iris Hofmeister
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Chronik

Klagenfurt verliert weitere Wien-Flüge

Der Flughafen Klagenfurt kommt nicht aus den Turbulenzen. Mit März des kommenden Jahres verliert er wieder Flüge. Die Austrian Airlines (AUA) streichen den Frühflug nach Wien und den Abendflug von Wien nach Klagenfurt. Damit gehen vor allem für Geschäftsreisende wichtige Anbindungen verloren.

AUA streicht Flüge

Für den Flughafen in Klagenfurt gab es am Dienstag keine guten Nachrichten. Denn die AUA stellt mit März den Frühflug nach Wien und den Spätabendflug retour nach Klagenfurt ein.

Schon in den letzten Jahren haben die AUA den Flugplan für den Flughafen Klagenfurt ausgedünnt. Den täglichen Frühflug nach Wien und den täglichen Rückflug nach Klagenfurt am Abend gibt es schon seit Längerem nicht mehr. Derzeit werden diese Verbindungen noch drei- bis viermal pro Woche bedient. Mit der Umstellung auf den Sommerflugplan im März des nächsten Jahres werden die Flüge am Tagesrand komplett aus dem Programm genommen.

Anschlussflüge können nicht erreicht werden

Damit findet künftig der erste Flug von Klagenfurt nach Wien um 10.50 Uhr statt und der letzte Flug von Wien nach Klagenfurt um 17.15 Uhr. Für Geschäftsreisende gibt es damit von Klagenfurt aus kaum noch ein passendes Flugangebot. Sie erreichen ihre Anschlussflüge in der Früh in Wien in andere internationale Städte nicht mehr. Ebenso können sie am Abend nicht mehr zurück nach Klagenfurt fliegen. Sie werden in Zukunft vermutlich wohl auf andere Flughäfen wie Graz, Ljubljana oder Triest ausweichen.

AUA: Passagierzahlen niedriger als erhofft

Die AUA begründen die Streichung der Tagesrandflüge damit, dass sich die Passagierzahlen vor allem bei den Geschäftsreisenden nach der Coronavirus-Pandemie schlechter entwickelt hätten als erhofft. Damit würden sich die Nachtstopps nicht mehr rechnen, bei denen Crew und Maschine in Klagenfurt übernachten und in der Früh wieder nach Wien fliegen. Mit 13 Verbindungen pro Woche bleibe die Zahl der Flüge von und nach Klagenfurt aber gleich, wird seitens der AUA betont.

Hiobsbotschaft

Als „Hiobsbotschaft“ bezeichnete Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer die Nachricht. Es stelle sich die Frage, wie es mit dem Airport überhaupt weitergehen solle. Die Ryanair-Verbindungen alleine werden den Flughafen wohl nicht retten können, so Köfer. Er forderte eine Stellungnahme seitens des Mehrheitseigentümers des Flughafens, sowie der Kärntner Landesregierung.

Herber Schlag

Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sagt, dass die Reduktion der AUA-Flüge für den Wirtschaftsstandort und die Kärntner Unternehmer ein herber Schlag ist: "Denn statt der versprochenen zusätzlichen Hub-Anbindung, wird die einzig bestehende verschlechtert. Das passiert, weil sich die zuständige Flughafengeschäftsführung und Lilihill mehr um die Grundstücke als um den Flugbetrieb kümmern. Die Frage ist, seit wann waren die Pläne der AUA bekannt und was wurde versucht dagegen zu unternehmen?“

Unerträgliche Patt-Situation

Und SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser: „Die unerträgliche Patt-Situation zwischen der KBV und dem Mehrheitseigentümer führt offenbar dazu, dass die Fluggesellschaften allmählich das Vertrauen in den Standort verlieren. Umso dringender ist Beteiligungsreferent Martin Gruber aufgerufen, gemeinsam mit dem Mehrheitseigentümer Lösungen zu finden.“

Flughafen muss weiterentwickelt werden

Der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer ortet in einer Aussendung eine unendliche Geschichte rund um den Flughafen: „Der Flughafen muss erhalten und weiterentwickelt werden, denn er ist enorm wichtig für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Kärnten. Dabei dürfen sich die Rahmenbedingungen für das Land Kärnten, die von SPÖ und ÖVP mit dem Verkauf von 75 Prozent der Flughafenanteile im Jahr 2018 geschaffen wurden, keinesfalls verschlechtern.“