Teilnehmer der Streitkultur im Studio: Teilnehmer der Streitkultur im Studio: Manuel Kapeller-Hopfgartner, Jakob Forstnig, Christian Kresse, Moderatorin Martina Steiner, Adolf Melcher, Eric Kirschner
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Streitkultur

Probleme für den Wintertourismus

Der Kärntner Tourismus muss sich derzeit mit mehr Problemen herumschlagen, als mit Buchungen für die Wintersaison. Die Gäste entscheiden sich bereits traditionell kurzfristig. Anlass zu Diskussionen in der Radio Kärnten Sendung Streitkultur gaben auch erhöhte Strompreise, fehlende erneuerbare Energie und chronische Personalnot.

Weniger ist mehr, lautet wohl die Devise in der nahenden Wintersaison. Es soll weniger Strom verbraucht werden, weniger Angebot geben und mit weniger Mitarbeitern ausgekommen werden. Es sind viele Probleme auf einmal. Von den Gästen gebe es aber durchaus Verständnis, sagt Hotelier Jakob Forstnig aus Bad Kleinkirchheim: „Es ist ja auch wichtig, dem Gast zu zeigen, dass man der Krise mit offenem Visier begegnet und sinnvolle Maßnahmen setzt.“

Erneuerbare Energie nicht unsichtbar

Die Kelag will mit erneuerbaren Energieprojekten die Strompreise langfristig senken. Zwei Milliarden Euro würden in den nächsten zehn Jahren zur Verfügung stehen, wenn die Politik das will, sagte Adolf Melcher von der KELAG: „Wir würden das gerne machen und hoffen auch, dass wir das dort und da dürfen. Erneuerbare Energie wird man sehen, die ist nicht unsichtbar, das ist eine gesellschaftliche Frage, ob wir das wollen oder nicht.“

Teilnehmer der Streitkultur im Studio: Manuel Kapeller-Hopfgartner, Jakob Forstnig, Christian Kresse, Moderatorin Martina Steiner, Adolf Melcher, Eric Kirschner
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Manuel Kapeller-Hopfgartner (Seilbahnensprecher), Jakob Forstnig (Obmann des Tourismusverbandes Bad Kleinkirchheim), Christian Kresse (Geschäftsführer der Kärnten Werbung), Moderatorin Martina Steiner, Adolf Melcher (Geschäftsführer der KELAG Energie & Wärme), Eric Kirschner (Joanneum Research) (v.l.n.r.)

Personalnot macht Touristikern zu schaffen

Im österreichweiten Vergleich sei der Kärntner Tourismus in Krisenzeiten immer stärker als der Rest, sagte Regionalökonom Eric Kirschner von Joanneum Research. Das brennendste Tourismus-Problem sei deshalb der Personalmangel: „Sie können noch so ein schönes Hotel haben, eine schöne Küche, grünen Strom und so weiter, wenn sie keinen Koch haben, der ihnen das Schnitzel macht, werden sie keine glücklichen Gäste haben und die werden im nächsten Jahr nicht mehr kommen.“

Auch in der Seilbahnwirtschaft ist das Personal knapp, sagte Sprecher Manuel Kapeller-Hopfgartner, obwohl 15 Seilbahnen in Kärnten mittlerweile Sommer- und Wintersaison haben. „Wir bieten Super-Jobs mit Ganzjahresperspektive, mit guter Bezahlung und guter Möglichkeit zur Weiterentwicklung.“

Um Mitarbeiter außerhalb von Kärnten werben

Noch-Kärnten-Werbung Chef Christian Kresse sprach von einem fertigen Konzept in der Schublade, er warte nur auf grünes Licht durch den Aufsichtsrat: „Wir werden um zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außerhalb von Kärnten werben müssen. Wenn wir nicht ausreichend Mitarbeiter haben, werden gewisse Hotels oder Bereiche nicht mehr öffnen können.“ Die Kärntner Wintersaison soll am 3. Dezember starten, wenn das Wetter mitspielt.