„In der Mölltalleitn, in da Sunnaseitn“ wohnt sie, darauf legt Christine Schwaiger wert, wenn sie nach ihrer Adresse gefragt wird. Denn die gebürtige Salzburgerin erfüllte sich mit dem Kauf des Hauses vor zwölf Jahren einen Lebenstraum. Jetzt ist sie 72 Jahre alt und voller Energie, ihre seltenen Hühnerrassen weiter zu züchten.
„Bei mir ist es so, die Hühner müssen nicht legen, sie dürfen, weil sonst hätte ich Legehybriden. Es ist mein Hobby und ich habe eine Freude, wenn ich sie gesund erhalten kann. Ich freue mich natürlich über jedes Ei, aber wenn sie keines legen, dann legen sie keines.“ Sie habe sich das 40 Jahre lang gewünscht, als ihr Mann dann verstarb, sagten ihre Kinder, sie solle sich ihren Traum erfüllen.
Weitläufiges Gehege
Christine Schwaiger hat ein besonderes Naheverhältnis zu ihren Hühnern. „Ich habe ein paar verwöhnte Hühner, die in der Früh nie von der Stange herunterwollen, die muss ich immer herunterheben. Sie sind zu faul zum Herunterhüpfen und warten so lange, bis ich komme.“ Im weitläufigen Gehege geht es recht bunt zu, hier leben 40 Hühner, 25 verschiedene Rassen von Zwergpaduanern, Barneveldern bis hin zu Sulmtalern und Appenzeller Spitzhauben.
Gut „Schwaigerbichl“
Die Hühner können sich einmal pro Woche auf einen eigens zusammengesetzten Vitamincocktail freuen, der vor allem das Immunsystem der Hühner jetzt vor dem Winter in Schwung bringen soll, so Christine Schwaiger. „Ein Liter Milch wird mit einem Kilo Reis aufgekocht, dann mische ich einen Bauerntopfen und Oregano hinein. Dann schneide ich Zwiebeln und Chinakohl und es kommt ein Schluck Essig ins Trinkwasser.“ Sie fühle sich wohl, wenn sie weiß, sie haben den Hühnern etwas Gutes getan und komme sich dann vor wie auf Gut Schwaigerbichl.
Eier nur für Stammkunden
Eier ab Hof werden nicht einfach so verkauft, dafür gebe es ausschließlich Stammkunden, die die seltenen und heiß begehrten Eier fürs Sonntags-Frühstück bekommen. Ab und zu sei auch ein bisschen Geduld gefragt, denn nicht alle legen so wie in den Legebatterien der konventionellen Betriebe. Das sei auch gut so, sagte Christine Schwaiger.