Schütt Drohn
ORF
ORF
Wirtschaft

Kritik an Logistikzentrum wächst

Der Widerstand gegen das geplante Logistikzentrum ALPLOG-Nord in Villach Federaun wächst. Es soll abseits der Bahngleise, nahe am Natuschutzgebiet Schütt und Dobratsch, entstehen. Auch der Alpenverein lehnt das Projekt ausdrücklich ab. In Villach ist diese Woche eine Demonstration geplant.

Nicht in Fürnitz, wo sich schon jetzt Container stapeln und Güterwaggons zur Entladung anstellen, sondern gegenüber, auf der Grünen Wiese, im Schatten der Dobratschwände, soll das neue Logistikzentrum ALPLOG Nord entstehen – ohne Bahngleise.

Geht es nach Investoren und der Stadt Villach sollen die Bagger bereits nächstes Jahr auffahren. Doch die Front gegen das Projekt wird geschlossener. Jetzt legt sich nach eingehender Prüfung, wie es heißt, auch der Alpenverein quer. Werner Radl, Vorsitzender im Landesverband Kärnten, sagt, es sei ein sehr sensibles Gebiet, das dann unwiederbringlich weg sei. Der Bodenverbrauch sei in Österreich ohnehin schon gigantisch. „Wir sehen die naturschutzrechtliche Notwendigkeit nicht.“ Das Projekt sei ausdrücklich abzulehnen.

Demonstration vor Rathaus am Freitag

Bestätigt fühlt sich dadurch auch die Villacher Liste Erde, die das Projekt seit längerem verhindern will. Die Bürgerinitiative „Rett ma die Schütt“ plant am Freitag mit anderen Bürgerinitiativen und „Fridays for future“ eine Demonstration vor dem Villacher Rathaus für mehr sofortige Mitbestimmung bei Bauvorhaben. Sprecher Anton Dicketmüller: „Wir haben 3.500 Unterschriften eingebracht, mit denen sich die Bürgerinnen und Bürger wünschen, dass der Gemeinderat eine Volksbefragung durchführt. Wir möchten mit dieser Demonstration noch einmal lautstark darauf hinweisen, dass wir gehört werden möchten.“

Albel: Gemeinderat stimmt über Volksbefragung ab

Die Unterschriften seien zu wenig für einen Antrag, sagt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). Dennoch wolle er am Freitag alle Fraktionen über eine Volksbefragung abstimmen lassen: „So verstehe ich Demokratie. Mehr geht gar nicht.“ Die Erfolgsaussichten sind aber gering, denn 85 Prozent des Gemeinderats seien für das Logistikzentrum. Die Natuschützer wollen weiterhin aber nicht aufgeben, sagte Werner Radl vom Alpenverein, der weitere österreichweite Schritte androht.