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Bildung

Pflegeschüler warten auf ihr Geld

Mit einer Pflegeprämie will die Politik der Personalnot in Krankenhäusern und Altenheimen entgegenwirken. Wer die Pflegeausbildung in Angriff nimmt, bekommt 600 Euro pro Monat. Im September begann die Ausbildung, allerdings sei bis heute noch kein Geld überwiesen worden, kritisiert die Studentenvertretung.

Christian Sucher von der ÖH in Klagenfurt ist sauer: Junge Leute hätten die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege in Angriff genommen, in der Erwartung der Pflegeprämie. Auf mehrmaliges Nachfragen sei man immer wieder vertröstet worden, mit der Auskunft, das Geld werde dann rückwirkend ausgezahlt. „Den Leuten fehlt einfach in dem Monat das Geld“, so Sucher.

Es sei eine bodenlose Frechheit gegenüber den Studierenden und Auszubildenden, dass Versprechen nicht eingehalten werden, sagte der Studienvertreter. Man habe lange genug Zeit gehabt, um Rahmenbedingungen zu schaffen.

Studierende wollen Ausbildung abbrechen

Er habe die Auskunft erhalten, dass nur eine Sacharbeiterin in der Landesregierung mit der Bearbeitung der Anträge beschäftigt sei, für die Auszubildenden sei die lange Wartezeit nicht länger zumutbar. Viele Studierende überlegen, mit dem Studium aufzuhören, weil es finanziell nicht leistbar sei, so Sucher. Auch Anschaffungen für die Studierenden seien nicht mehr leistbar.

Geld soll in den nächsten Tagen ausgezahlt werden

Aus dem Büro von Gesundheits- und Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) hieß, das Geld werde in den nächsten Tagen rückwirkend ausbezahlt. Grund für die Verzögerung sei der Verwaltungsaufwand für die neue Pflegeprämie. Kärnten sei das einzige Bundesland, in dem sich Schülerinnen und Schüler zur Pflegefachassistenz alternativ zur Pflegeprämie mit 600 Euro auch beim Land anstellen lassen können. Dann erhalte man 14 Mal im Jahr 1.000 Euro netto. Prettner hoffe, dass die Prämie mithilft, mehr Menschen für die Pflegeausbildung zu motivieren.

FPÖ-Sozialsprecher Harald Trettenbrein und Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer übten Kritik an der Vorgehensweise und forderten in einer Aussendung die sofortige Auszahlung der Prämie.