Andreas Kleewein, Geschäftsführer von BirdLife Kärnten: „Vögel benötigen natürlich das ganze Jahr über Wasser. Gebiete sind jetzt schon sehr trocken, der Grundwasserspiegel sinkt und somit der Wasserstand von Seen und Flüssen. Das merken auch die Vögel.“ Im Garten kann man Singvögeln helfen, indem man kleine, flache Wasserbecken aufstellt: „Das können Blumentopf-Untersetzer oder auch Betongefäße sein, die etwas rau sind und von denen die Vögel nicht abrutschen.“ Ein Suppenteller wäre viel zu rutschig.
Nicht zufrieren lassen
Nicht nur im Sommer sind Wasserstellen für Vögel notwendig, sondern auch im Winter. Es gebe sehr trockene Winter mit gefrorenem Boden und niedrigen Wasserständen. Da nehmen Vögel Wasserstellen dankbar an, so Kleewein. „Man sollte schauen, dass sie nicht zufrieren und auf Sauberkeit achten.“
Im Sommer kommt es bei Trinkstellen durch die Wärme oft zu Problemen, so Kleewein. Es bilden sich Krankheitserregern, weil die Vögel auch ins Wasser koten. Reinlichkeit der Wasserstelle sei daher wichtig. Neben Wasser- sind aber auch Sandbecken für die Gefiederpflege unerlässlich: „Vögel haben im Federkleid sehr viele Parasiten, dadurch sind sie im Sand beim Baden zu beobachten. Damit bekommen sie die Parasiten aus dem Gefieder.“
Sonne tötet Parasiten ab
Auch Sonnenbäder sind für die Reinigung des Gefieders wichtig – Vögel nehmen eine bestimmte Haltung mit ausgebreiteten Flügeln an, damit die Sonne die Parasiten abtötet. Im Winter kann es laut Kleewein ebenfalls an warmen Tagen passieren, dass es an den Futterstellen zu Krankheiten bei Vögeln kommt. Dazu braucht es Wärme, Kot und Feuchtigkeit.
Da in Kärnten derzeit noch recht hohe Temperaturen vorherrschen, ist eine Fütterung der Singvögel derzeit nicht notwendig: „Man kann keinen speziellen Zeitpunkt für eine Fütterung mehr nennen, denn es gibt oft warme Frühwinter, wo das Füttern nicht nützt.“
Wenn der Boden friert kann man füttern
Wenn der Boden jedoch durchgefroren ist und die Temperaturen überwiegend unter Null fallen, könne man auf jeden Fall Futter aufbringen. Um die Futterstelle möglichst sauber zu halten, empfiehlt Kleewein Futtersilos. Sie sind den herkömmlichen Futterhäuschen vorzuziehen: „Futtersilos sind praktisch, man füllt sie auf, das Futter drin wird nicht nass. Es rieselt soviel nach, wie benötigt wird. Der Vogel steigt nicht ins Futter, kotet nicht darauf und das Futter schimmelt auch nicht. Das ist das Beste, was man anbieten kann.“
Hat man jedoch noch ein Futterhäuschen, ist umso mehr auf Sauberkeit zu achten, am besten wäscht man es regelmäßig mit heißem Wasser ab. Vor allem Finkenvögel nehmen das Futter lieber vom Boden auf, allerdings koten sie auch beim Fressen. Daher sollte man das Futter breiter streuen und auch die Stelle wechseln, so der Vogelexperte.