Photovoltaikanlage
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Umwelt & Klima

Stromspeicher als Blackout-Vorsorge

Der Lavanttaler Franz Dorner gilt als Pionier der Alternativenergie. Schon vor Jahren baute er Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer seiner Hühnermastställe. Aktuell entsteht ein neuer Stromspeicher, der den Betrieb für einen Blackout rüsten soll. Dazu wird auch noch ein weiteres Sonnenstrom-Kraftwerk mit eigenem Trafo errichtet.

Auf den Steilflächen unterhalb der Hühnermastställe des Bauernhofs entsteht eine neue Photovoltaik-Anlage. Sie wird so viel Strom liefern, dass 200 Haushalte damit versorgt werden könnten. Bis zu 40 Grad beträgt das Gefälle hier.

Arbeiter auf der Photovoltaik-Anlage
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Seit drei Wochen sind die Arbeiter im Dauereinsatz

Damit die Unterkonstruktion für die Photovoltaikmodule hält, wurden 300 Stahlanker bis zu drei Meter tief in die Erde versenkt, so Dorner: „Wegen der Steilheit ist das ein schwieriges Unterfangen, dass das massiv steht. Das größte Problem ist der Wind, deshalb muss das sehr robust gebaut werden.“

„Die Arbeiter arbeiteten die letzten drei Wochen ohne Unterbrechung und hoffen bis nächste Woche in Betrieb gehen zu können“, so Projektleiter Franz Guggenberger.

Strom für 580 Haushalte

Das Wetter ist dieser Tage jedenfalls günstig für die Arbeiten auf 1.300 Meter Seehöhe. Auch scheint hier die Sonne öfter und länger als unten im Tal, wo oft Nebel herrscht. Zusammen mit den schon bestehenden Photovoltaik-Anlagen auf den Hühnerställen kann der Energielandwirt, wie sich Dorner auch bezeichnet, Strom für insgesamt 580 Haushalte erzeugen.

Energiepionier mit neuen Projekten

Der Lavanttaler Bergbauer Franz Dorner gilt in Kärnten als Pionier in Sachen Alternativ-Energie. Nunmehr entsteht ein gigantischer Stromspeicher und es wird ein weiteres Sonnenstromkraftwerk errichtet.

Um den Strom in das Leitungsnetz zu bekommen, investierte er in Eigenregie eine halbe Million Euro in das Netz. „Meine Leitung, die ich schon vor 16 Jahren bis zur öffentlichen Freileitung der KELAG gebaut habe, kann 7,5 Megawatt Strom liefern. Unten weiter sind nur 2,5 Megawatt möglich, weil es sich da um ein Nadelöhr handelt. Leider ist es bei der Politik noch nicht angekommen, dass die Energiewende nur mit einem starken Netz möglich ist“, so Dorner. Hier seien noch Milliarden-Investitionen notwendig.

Energielandwirt Franz Dorner
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Franz Dorner

Schutz gegen Blackout

In der Zwischenzeit ist Dorner schon weiter und investiert in Möglichkeiten, den Strom am Hof zu verwenden. Noch im Dezember wird eine Anlage mit Batterieblöcken geliefert, die 500 Kilowatt Strom speichern kann, ausbaubar auf zehn Megawatt. Insgesamt investierte Dorner heuer mehr als zwei Millionen Euro. „Da ist auch ein Speicher mit mehr als einem halben Megawatt dabei. Das heißt, man ist für einen Blackout komplett abgesichert. Wenn das Ortsnetz ausfällt und der Speicher voll ist, kann man das Netz jederzeit hinauffahren“, so Dorner.

Photovoltaikanlage  aus der Vogelperspektive
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Wasserstoffproduktion als Ziel

Das nächste Projekt hat Dorner schon im Kopf. „Mein Ziel ist es, Wasserstoff zu erzeugen. Die Leitungen für die Abwärme kann ich für die Hühnerzucht sehr gut nutzen. Das wird jetzt vorbereitet und ich hoffe, dass wir da auf einen grünen Zweig kommen“, so Dorner. Dann kann der Energielandwirt auch die bereits genehmigten weiteren Sonnenkraftwerke bauen, die jetzt keinen Sinn machen, weil das übergeordnete Netz nicht so viel Strom aufnehmen kann.