Open Days in Brüssel
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Politik

Grenzüberschreitende Hürden abbauen

Kärnten wird Ende November gemeinsam mit Friaul-Julisch Venetien und Slowenien, das zehnjährige Bestehen der Euregio „Senza Confini“ feiern. Wie sich Hürden im grenzüberschreitenden Leben und Arbeiten abbauen lassen, war Thema bei der Europäischen Woche der Regionen und Städte in Brüssel.

Wie können die europäischen Regionen zu einem besseren Lebensraum vor allem für junge Menschen werden? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt der Europäischen Woche der Regionen und Städte. Es ist die größte jährliche Veranstaltung für Regionalpolitik.

Chancen und Hürden

Kärnten war bislang bei allen 20 Ausgaben dabei. Dieses Mal tat sich Kärnten mit der Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien, aber auch mit Nordirland und Polen zusammen, um gemeinsam über die Chancen und die Hürden eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes für die Jugend zu diskutieren.

„Es liegt viel vor uns, aber wir arbeiten im Bereich der grenzüberschreitenden Kooperation so, dass wir heute einen Anfang setzen, Erfahrungen machen und uns dann entwickeln. Dieser grenzüberschreitende Raum soll in zehn bis 30 Jahren viel einfacher zu leben sein, wie es heute der Fall ist“, so die Leiterin des Verbindungsbüros in Brüssel Martina Rattinger.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Kärnten wird Ende November gemeinsam mit Friaul-Julisch Venetien und Slowenien, das zehnjährige Bestehen der Euregio „Senza Confini“ feiern. Das grenzüberschreitende Leben und Arbeiten ist aber nach wie vor nicht ohne Hürden. Wie sich diese Hürden abbauen lassen, war Thema bei der Europäischen Woche der Regionen und Städte in Brüssel.

Starke Zusammenarbeit nötig

Die Vision eines gemeinsamen Arbeitsmarkts erfordert stärkere Zusammenarbeit, etwa wenn es um die Anerkennung von Ausbildungen oder um Unterschiede in der Lehrlingsausbildung dies- und jenseits der Grenze geht. „Die Zusammenarbeit muss insofern verbessert werden, dass die gesetzlichen Grundlagen in den Nachbarländern möglichst vereinheitlicht werden. Wir in Friaul Julisch-Venetien haben dazu ein Projekt gemeinsam mit der Universität Udine laufen. Es wird untersucht, wo die größten Unterschiede im Bereich der Legislatur zwischen Italien und Österreich liegen“, so der Präsident von Friaul Julisch-Venetien Massimiliano Fedriga.

Kaiser: Sondermöglichkeiten für Grenzregionen

Derzeit gelten nicht nur unterschiedliche sozialrechtliche Voraussetzungen. In Italien ist eine Lehre unbezahlter Teil des Bildungswegs, in Österreich gibt es die Lehrlingsentschädigung. „Hier braucht es Sondermöglichkeiten, wie sie über verschiedene EU-Projekte derzeit gefördert werden. Das zur Norm zu machen, ist eine jener Visionen, die mit einem gemeinsamen Arbeitsmarkt einhergehen“, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im großen Stil für ganz Europa gedacht, bräuchte es also eigene gesetzliche Möglichkeiten für Grenzregionen. Ein erster Schritt wäre mit dem Treffen in Brüssel schon einmal getan.