Die Gedenkfeier begann mit der traditionellen Kranzniederlegung beim Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich. Es ist eine Gedenkfeier gegen ein Wiederaufleben des Faschismus, des Rassismus und des Antisemitismus. Am Mittwoch wurde vor allem der tausenden Zwangsarbeiter gedacht, die aus Russland nach Österreich und auch nach Kärnten verschleppt wurden, die sogenannten Ostarbeiter.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erinnerte in seiner Ansprache an die Frauen und Männer, die im Kampf gegen den Nationalsozialismus ihr Leben gegeben haben. „Wir dürfen niemals vergessen, dass ohne ihr Opfer ein freies, demokratisches, geachtetes Österreich im Herzen Europas nicht möglich geworden wäre“, erinnerte Kaiser. Gerade in herausfordernden Zeiten gelte es, die demokratischen Werte zu leben und zu verteidigen. „Demokratie muss jeden Tag neu errungen, bestätigt und gelebt werden. Die Begriffe – das Gemeinsame und das Miteinander – müssen der Mittelpunkt unseres Handelns sein“.
Memorial Kärnten Koroska
Zwangsabtreibungen durchgeführt
Kulturwissenschafter Helge Stromberger, der wegen Erkrankung nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen konnte, dessen Rede aber vom Obmann der Plattform Memorial Kärnten Koroska Alexander Petritz vorgetragen wurde, führt die vielen Zwangsabtreibungen von Ostarbeiterinnen in Klagenfurt an, durchgeführt von Vikrtor Hiess im Gaukrankenhaus. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) betonte in seiner Rede, dass es die Pflicht sei, sich der Vergangenheit offen zu stellen.
„Schwer erkämpften Frieden schützen“
„Als Bürgermeister von Klagenfurt ist es mir wichtig eine nachhaltige Gedenk- und Erinnerungskultur zu pflegen. Der Frieden ist wie ein empfindliches Pflänzlein, das jeden Tag aufs Neue gepflegt werden muss. Wir Politikerinnen und Politiker sind verantwortlich dafür, den schwer erkämpften Frieden zu schützen, zu bewahren und – mit Blick auf die Ukraine – in Europa wieder herzustellen“, so Scheider.

Geschichte einer Zwangsarbeiterin
Der Krieg in der Ukraine wurde während der Gedenkfeier auch von Josef Winkler thematisiert. Er trug die Geschichte einer 14-jährigen ukrainischen Zwangsarbeiterin vor, „Die Verschleppung, 1983“. Das Mädchen wurde aus dem Dorf am Ufer des Dnjepr nach Kärnten verschleppt. Mit dem Titel „Die Ukrainerin“ wurde die Geschichte von Winkler heuer neu aufgelegt.