Aktuell sind es noch zarte Pflänzchen, auf die man setzt. In einigen Jahren sollen sie aber die Zukunft des heimischen Waldes mitbestimmen – echte Kärntner Stieleichen. Vor zwei Jahren wurden von ausgesuchten starken gerade gewachsenen und robusten Mutter-Eichen in ganz Kärnten Triebe geerntet, danach veredelt und großgezogen.
Klimafitte Jungbäume
Resistente und klimafitte Jungbäume werden am Montag in Kärntens Wäldern ausgepflanzt.
„Klone“ werden ausgesetzt
Jetzt sind die Klone bereit, um ausgepflanzt zu werden, auf eigens dafür vorgesehenen Plantagen. Eine befindet sich in Mölbling zwischen St. Veit und Althofen. Waldbesitzer Andreas Auer-Welsbach pflanzte die letzten der rund 100 Zukunfts-Bäume auf einer Fläche, die wegen des Borkenkäfers komplett gerodet werden musste. „Wir haben den Boden gut vorbereitet und gedüngt. Die Pflanzen wurden mit viel Liebe eingegraben und wir werden versuchen, sie vor allen Schädlingen zu schützen“.
Bäume sollen schneller Eicheln tragen
In einigen Jahren sollte dann das Ziel erreicht sein. „Nach zehn oder 15 Jahren sollen die Pflanzen schon so viele Eicheln tragen, dass man beernten kann. Eine normale Eiche in der Natur braucht 30 bis 50 Jahre bis sie Eicheln produziert. Diese Zeit haben wir nicht, wir brauchen die Jungpflanzen eigentlich heute“, so Landesforstdirektor Christian Matitz.
Das Langzeitprojekt wird mit 150.000 Euro vom Land gefördert. „Es ist zukunftsweisend, solche resistenten Pflanzen weiterzuentwickeln und zu veredeln, damit wir genügend heimisches Saatgut haben, um die Wälder nach Stürmen oder Borkenkäferbefall etwas klimafitter aufzustellen“, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP).
Sitzstangen für Greifvögel
Gemeinsam mit Marian Tomazej, der ebenfalls eine Eichenplantage betreibt, werden noch Sitzstangen für Greifvögel aufgestellt, um Mäuse fernzuhalten, denn jeder Baum zählt. „Durch die Samenplantage versprechen wir uns regelmäßige Ernten. Das heißt, es ist weniger dem Zufall überlassen, der jetzt das Erntegeschehen beeinflusst. Wir hoffen auch, dass die Mengen passen und wir die Nachfrage abdecken können“, so Tomazej. Um genug Bäume für den Wald der Zukunft zu haben.