Die Königsklasse in der Fassherstellung sind die riesigen Holzfässer, die jedes 7.000 Liter fassen können. Die Lagerfässer sind meist für Weinbauern bestimmt. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters vor einem Jahr übernahmen die Geschwister Jakob und Julia das Zepter und führen den Betrieb weiter.

Es wurde nicht gezögert, denn die Fassbinderei liegt den beiden im Blut, so Julia Kainz-Pauscha: „Dadurch, dass wir das Wohnhaus an die Firma angebunden haben, sind wir hier groß geworden und waren schon als Kinder mit dabei. In der Werkstatt und auch auf Messen, auch mit den Vertretern haben wir immer ein gutes Verhältnis gehabt.“ Die Familientradition sei immer weiter gewachsen, ihr Vater habe immer ein enges Verhältnis zu den Weinbauern gehabt und gewusst, welcher Kunde welches Fass brauche.
Eiche wird bevorzugt
Verwendet wird vorwiegend feinporige Eiche aus dem Weinviertel, aber auch aus Frankreich und Ungarn. Diese Holzart hat keinen so eindringlichen Geruch wie zum Beispiel Lärchenholz, Wein nimmt den Geschmack des Holzes an, so Jakob Pauscha: „Die Eiche ist deswegen interessant für den Weinbau, weil sie mit der Offenporigkeit und durch die Tannine die Weine verfeinert und eleganter macht.“ Es erfülle ihn mit Freude, wenn er bei Verkostungen erlebe, wie die Kunden zufrieden seien.
Weinfässer der Firma Pauscha
Fässer werden innen „geröstet“
Alle Fässer werden über offenem Feuer zusammengezogen und nach traditioneller Bauweise weiterverarbeitet. Aufgrund des verwendeten Eichenholzes und der gewählten Toastatur von leicht bis stark entsteht eine Vielzahl an verschiedenen Aromen. Beim Toasting werden die so genannten Barriquefässer innen mit Feuer bis zu 250 Grad erhitzt, das Holz verändert sich dadurch, je nachdem, wie lange das Feuer auf das Holz einwirkt. Bei Wein sind es zehn bis 15 Minuten, bei Whisky, Cognac etc. bis zu 20 Minuten. Der Grad des Toastings bestimmt dann auch den Geschmack des Weines mit.
Ob der Wein in einem seiner Fässer reifte, merkt der Kenner sofort. Genau wie sein Vater erkennt auch Jakob Pauscha, ob ein Fass von ihm gemacht wurde. Mit der Zeit wisse man, wie Wein vom eigenen Fass schmecke, so Jakob Pauscha.
Hauptsaison nach der Weinernte
60 Prozent der Fässer werden nach Italien exportiert. Aber auch die Weinbauern in der Steiermark und im Südburgenland verwenden Holzfässer Made in Kärnten. Ein gutes Fass steigert den Wert eines Weines, sagt Jakob Pauscha: „Die guten roten Weine, die Brunellos oder Barolos kommen aus dem Piemont, in Österreich aus der Südsteiermark kommen vor allem Weißweine wie Chardonnay und im Burgenland oder Niederösterreich hat man Rot- und Weißweine.“

Die Hauptsaison ist nach der Traubenernte. Im Familienbetrieb sind neun Mitarbeiter beschäftigt und die nächste Generation der Familie ist mit Julias Sohn bereits auf der Welt.